Theater der Klänge
eingetragen von
Jenny Eickhoff
am 28.06.2006
Am 10. Mai 1987 trafen auf Einladung des Düsseldorfer Komponisten Jörg U. Lensing acht Musiker, Tänzer und Schauspieler allesamt Absolventen der Folkwang Hochschule Essen - auf drei Düsseldorfer Foto- und Grafikdesigner. Aus diesem Treffen resultierte die Gründung des Theaters der Klänge. Ziel dieser Ensemblegründung war und ist eine ganzheitliche Theaterarbeit durch eigene Produktionen zu leisten, die sowohl Musik, Tanz und Schauspiel, als auch bildnerische Kreationen in Form von Kostüm-, Bühnen-, Licht- und Mediengestaltung zu immer wieder neuen Ausdrucksformen zusammenbringen.
Dabei geht es darum, Kombinationen zu finden, bei denen die einzelnen Sparten nicht isoliert eingesetzt werden, sondern sich gleichberechtigt ergänzen und bedingen. Zum einen geschieht dies durch Rückgriffe auf tradierte Theaterformen, in denen solche Synästhesien bereits angelegt sind (z.B. asiatische Theater-formen, Commedia dell´ Arte), zum anderen durch die Beschäftigung mit Ansätzen der Moderne (z.B. Bauhaus, Piscator). Konsequenz dieser Arbeiten ist eine Weiterführung in zeitgenössische, multimediale Formen unter Einsatz von Computern, spezieller Software und z.T. auch Sensoren in der Bühne.
Die daraus resultierende Form benennt das Theater der Klänge mit Integratives multimediales Theater.
Von den 10 Gründungsmitgliedern sind heute noch fünf Personen aktiv an der Arbeit des Theaters der Klänge beteiligt. Im Laufe der Jahre sind weitere kontinuierlich arbeitende Mitglieder dazu gestoßen. Das Kernensemble des Theaters der Klänge umfasst derzeit sieben Personen, die seit Jahren miteinander zusammenarbeiten und sich pro Produktion Gäste dazu engagieren. Hauptmerkmal der aktuellen Arbeitsweise des Theaters ist die spartenübergreifende und sehr kollektive Entwicklungsphase von durch das Kernensemble ausgewählte Themen, die in konkrete abendfüllende Theaterstücke münden. Dabei arbeiten Tänzer, Schauspieler und Musiker über einen Mindestzeitraum von 3-4 Monaten zusammen mit Regisseur, Choreograf, Komponist und ggf. auch Medienkünstler täglich experimentell zusammen. Aus einer 6-8 wöchigen Experimentier-, Improvisations- und Entwicklungsphase ergeben sich dann konkrete Regiekonzepte, Choreografien und Kompositionen, sowie mediale Bild- und Tonresultate, die die Grundlage für die anschließende Probenarbeit bilden, die zur Inszenierung führt. Da nicht separat voneinander, sondern gemeinsam praktisch an einem Ort gearbeitet wird, ergibt sich daraus die Umsetzung des integrativen mutimedialen Arbeitens mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Musiktheater.
Insgesamt sahen bis heute über 77.000 Zuschauer die 19 verschiedenen Stücke in etwa 50 Städten, in denen das Theater der Klänge mit über 467 Aufführungen zu Gast war; darunter Berlin, München, Frankfurt, Rotterdam, Paris, Avignon, Tel Aviv, New Delhi und Boston (August 2006). Dazu kommen Fernsehausstrahlungen des "Mechanischen Balletts", welche von ca. 300.000 Zuschauern gesehen wurden. Das Ensemble erstellt in der Regel eine Produktion pro Jahr und zeigt diese an unterschiedlichen Orten in Düsseldorf, die die räumlichen Voraussetzungen für das jeweilige Projekt bieten. Seit 1997 erweitert das Theater der Klänge seine Arbeit auf andere Medien. Publiziert wurden mittlerweile ein Buch, eine Videodokumentation, eine Bühnenmusik-CD, zwei Hörbücher sowie eine DVD (18 Jahre Theater der Klänge). Geplant ist noch der Tanzfilm HOEReographien-Compilation und eine DVD Gesamtdokumentation der Produktionen Modul|a|t|o|r, Performer Computer Interaction, HOEReographien sowie Ausschnitten aus Figur und Klang im Raum. Die Stadt Düsseldorf, das Land NRW und diverse Kulturstiftungen unterstützen das Theater der Klänge kontinuierlich mit finanziellen Zuwendungen. Das Ensemble verfügt über eigene Produktions- und Probenräumlichkeiten in Düsseldorf.
Theater der Klänge
Winkelsfelder Straße 21
40477 Düsseldorf
Telefon: 0211-462746
Fax: 0211-467722 Mail: [email protected]
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