Bruno Manser. Kunst der Bedürfnislosigkeit
Von neuestheater.ch am 12.05.2016
Eine Statt-Theater Produktion in Koproduktion mit dem Theater ROXY Birsfelden
Derniere in neuestheater.ch
Bruno Manser kämpfte mit seiner Lebenskraft in Malaysia für die Erhaltung des Regenwaldes und die Rechte der Penan. Die Radikalität, mit der er als Umweltschützer, Menschenrechtsaktivist und Forscher handelte, brachte ihn an die Grenzen der Legalität. Seit 2000 gilt er als verschollen. Was uns bleibt, sind seine Ideologien, seine Kraft und ein Staunen über seine grenzenlose Neugierde auf Leben. Inmitten von Erinnerungen, Zeitdokumenten und Projektionen folgen die zwei Performer Bruno Manser auf seiner Spur der Ambivalenz der Bedürfnislosigkeit.
Die auf der Bühne stattfindende Spurensuche nach Bruno Mansers Leben, seiner Person und unserer Faszination, wird von einer Persönlichkeit vorangetrieben, die mit Bruno Manser eng befreundet war: Martin Vosseler – der bekannte Arzt und Umweltaktivist. Er steht der Schauspielerin Annina Polivka als Experte gegenüber. Gemeinsam machen sie sich ans Werk, Ereignisse aus Bruno Mansers Leben zu erzählen, diese zu befragen, sich in Situationen einzufühlen, sie nachzuspielen. Sie setzen einzelne Puzzlesteine aus Tagebucheinträgen, Tonaufnahmen, Videoschnipseln, und aus Briefwechseln zusammen. Je weiter sie sich ins Dickicht der Informationen wagen, desto klarer wird das Bild von Bruno Manser in den Köpfen der Suchenden und der Zuschauenden.
Die verschiedensten Original-Gegenstände und Dokumente lösen Episoden, Erzählungen, Geschichten aus Bruno Mansers Leben aus. Die zu Beginn wohlgeordneten Erinnerungsgegenstände werden aus den Archivkisten geholt, befragt und in einen neunen Kontext gebracht. Bestehende Gegenstände werden von zusätzlichen Objekten ergänzt, sodass die Bühne sich immer mehr füllt, bis die Ordnung der Dinge verloren geht. Das Bühnengeschehen verschränkt sich zu einem Forschungstreiben, bei welchem aktuelle Fragen wie „Wie viel Konsum braucht der Mensch?“, „Inwieweit ist es möglich eine Urkultur in ihrer Unverfälschtheit am Leben zu halten?“ und „Liegt die Wahrheit im Ursprung oder in der Aktualität?“ von zentralem Interesse sind. Vosseler und Polivka begeben sich analog zu Bruno Manser in die Situation etwas bewahren zu wollen, und gleichzeitig Gefahr zu laufen, eben davon aufgefressen zu werden. Denn auch dieser Bruno Manser ist Gegenstand der Erkundungen: ein von Zweifeln, Misserfolgen und Ängsten gezeichneter Mann, der trotz ausserordentlicher Fähigkeiten und Begabungen an seinen eigenen Massstäben zu zerbrechen drohte.
Nach ausverkauften Vorstellungen und vielen positiven Stimmen nach der Uraufführung im ROXY Birsfelden, kommt die Gruppe Statt-Theater nun nochmals in die Heimat.
Spiel: Annina Polivka, Martin Vosseler
Regie: Kaspar Geiger
Bühne: Michael Bouvard
Kostüme: Eva Butzkies Textfassung: Renata Burckhardt Ab:
23.06.2016 um
20:00
Aufführungsort:
neuestheater.ch,
Dornach,
Schweiz
Veranstaltungsart:
Theater
Weitere Termine:
24.6.2016 | 20:00 - 22:00 26.6.2016 | 18:00 - 20:00 |
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