Der Kubanische Käser: Lesung mit Jodel und Flamenco
Von Peter Pesche Leu am 27.07.2021
Der Roman-Autor, Patrick Tschan, liest Noldi Abderhaldens wunderliche Liebes- und Söldnergeschichte, während die Jodlerinnen den Text mit Juchzer und Zäuerlis untermalen.
Überraschend, witzig und zuweilen berührend: Die wunderbar inszenierte und kurzweilige Bühnenversion von Patrick Tschans Roman "Der kubanischen Käser" wird die Zuschauer begeistern.
Es ist eine einzigartige Mischung, diese Lesung mit Jodlerinnen. Sie untermalen, veredeln, kontrapunktieren den Text mit Juchzer, Naturjodel, Zäuerlis und Ratzliedlis. Rollen werden getauscht, Szenen aus dem Text weitergeführt. Dass der Naturjodel das Kopfkino des Zuschauers und dessen Assoziationen weiter trägt, ist die Herausforderung dieses Arrangements. Die Jodel, Juchzer und Zäuerlis sind nicht einfach musikalischer Schmuck der Erzählung, sondern bilden eine eigene Tonspur aus präzise gesetzten Interventionen. Der derart ausbalancierte Soundtrack verleiht der Geschichte des sechzehnjährigen Reisläufers eine Koloratur, die aus den Tönen der Seele des Menschen, den Naturtönen schöpft. Das einfache, aber hartnäckige Gemüt des Noldi Abderhalden, seine Art, Gefühle über Jodel, Juchzer oder Ratzliedlis zu verarbeiten, wiederspiegelt dieses Zurückgreifen auf die musikalische Schatzkammer der menschlichen Anima. Und macht so diese Verwebung von Lesung und Jodel einzigartig berührend.
Autor und Lesender: Patrick Tschan
Jodlerinnen: Doris Hintermann und Ursina Gregori
Regie: Sibylle Burkart
Musik, Texte Jodlerinnen: Doris Hintermann/Ursina Gregori
Ausstattung: Bernadette Meier Fotos: Stefan Bohrer Ab:
12.11.2021 um
20:15
Aufführungsort:
Kulturfabrikbiglen,
Biglen,
Schweiz
Veranstaltungsart:
Theater, Lesung
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