Jutta Lindner , Kabarett - (Nachtschwester Lackmeier, Oma F.R.I.E.D.A,)
eingetragen von
Jürgen Wönne
am 08.11.2006
Jutta Lindner, Porträt für „Heilberufe“ Rubrik : Starke Frauen in der Pflege
Kaum ein Klischee kommt ungeschoren davon, wenn Jutta Lindner in der Rolle der Nachtschwester Lackmeier die Querelen des Krankenhausalltags auf Korn nimmt. „Ich habe in fast 20 Jahren Berufserfahrung genügend Stoff gesammelt, so dass daraus ein komplettes Abendprogramm wurde“, erzählt die Saarländerin, die als Krankenschwester auf der urologischen Abteilung der Uni Klinik Homburg arbeitet. In ihrer Freizeit klärt sie mit ihrem Soloprogramm „Nachtschwester Lackmeier“ Insider und auch berufsfremdes Publikum über den “wahren Alltag“ einer Krankenschwester auf.
„Ich war schon in den Jugendjahren ein Fan von Theater und Comedy“, erzählt sie, „über einen Theaterverein habe ich Feuer gefangen und mit 26 Jahren schließlich meine eigene Frauenkabarettgruppe gegründet.“ Elf Jahre lang nahm sie mit dieser Gruppe „Laufmasche“ Tücken des Alltag auf die Schippe, bis ihr Lebensgefährte Jürgen Wönne sie ermutigte, ein Soloprogramm zu starten. Gemeinsam mit ihm als Manager, Regisseur, Ton- und Bühnentechniker, wagte sie den Schritt.
Ihr erstes komplettes eigenes Abendprogramm mit selbst geschriebenen Texten begann sie 2003 als „Sexologin“ und schaffte es auf Anhieb, die Lachmuskeln des Publikums oft bis zum Äußersten zu reizen.
An Themen, die sie am eigenen Arbeitsplatz sammelte, wagte sie sich seit 2006:
Als „Nachtschwester Lackmeier“ relaxt sie nun bei ihren Auftritten vom Nachtdienst im Frühstückscafe und nimmt dabei die endlosen Probleme der Patienten und Mitarbeiter mit einem lachenden und einem kritischen Auge auf Korn.
„Krankenschwestern sind doch häufig die „Gelackmeierten“, erklärt sie den Namen, „wir arbeiten in Wechselschichten, Personal wird abgebaut, die Verantwortung nimmt zu, doch die Bezahlung wird keinesfalls rosiger.“
Sie räumt als Nachtschwester Lackmeier nicht nur mit den Klischees von ewig Kaffee trinkenden Krankenschwestern auf, sondern berichtet auch bitterböse über schwarze Schafe in ihrem Beruf, z.B. Handel mit abgelaufenen Herzklappen und erklärt, warum sich erotischen Fantasie von Patienten so selten auf Krankenpfleger beziehen.
Wenn einem das Lachen auch manchmal im Hals stecken bleibt, Hintergrundwissen ist bei Jutta Lindner garantiert. „ Es passiert so viel Kurioses, Schräges, wie Mitarbeiter oder Patienten sich benehmen, das muss ich einfach aufgreifen, es ist einfach komisch“ sagt sie.
Doch wie nehmen Pflegende es auf, so aufs Korn genommen zu werden? „Die lachen am lautesten, weil sie sich wieder erkennen und finden es gut, dass auch Kritik und Biss dabei ist und man über sich selbst lachen darf.“ Das sei auch so bei ihren Auftritten an ihrem Arbeitsplatz in Homburg, in der größten Klinik des Saarlandes. Ihr Programm käme aber nicht nur bei Insidern auf Pflegekongressen, Gesundheitsmessen oder in Pflegeeinrichtungen gut an. Ihr garantiert rezeptfreies Kabarett findet sein Publikum inzwischen auch bei Gastspielen weit über den „Gesundheitsmarkt“ hinaus. Termine u.a. siehe www.nachtschwester-lackmeier.de Kommentar zum Foto: Jutta, Lindner, Krankenschwester und Kabarettistin, tritt derzeit mit ihrem Soloprogramm „Nachtschwester Lackmeier“ auf Zitat am Rande: Es gibt genug Kurioses im Krankenhaus, das reif ist für´s Kabarett. Humor ist keine so schlechte Art, auch mit Problemen umzugehen. In meinem Programm lachen die Insider am lautesten, weil sie sich selbst erkennen.
Seit Okt. 09 freischaffende Kabarettistin März 2010 Premiere: Turne bis zur Urne mit Oma F.R.I.E.D.A. Kabarett nicht nur für Senioren
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