Die Partitur zur KriseLuzide kapitalismuskritische Essays der österreichischen Autorin Marianne Fritz erlauben dem Fritzpunkt ein derart aktuelles Statement, daß es ihm selbst nicht mehr geheuer ist.
Fritzpunkt Das Büro für theatralische Sofortmaßnahmen läßt nichts aus:
Die Partitur zur Krise Auf seiner Reise durch das Gesamtwerk der österreichischen Autorin Marianne Fritz hält das Theaterkollektiv Fritzpunkt mit seinem Projekt Die Festung mittlerweile bei Teil 4, der dem Roman Naturgemäß I und unveröffentlichten Texten aus dem Nachlass von Marianne Fritz gewidmet ist. Luzide kapitalismuskritische Essays aus den Jahren 1994 und 2005 erlauben dem Fritzpunkt ein derart aktuelles Statement, daß es ihm selbst nicht mehr geheuer ist. Der medial allgegenwärtige Krisenwahn provoziert jedenfalls bei uns eine musiktheatralische Widerrede, polemische Aufschwünge und inständiges Kollabieren, immer dem eigenen Hang zum Überflüssigen verpflichtet. Resultat ist ein auf höchst gefährdetem Können beruhender Musiktheaterkollaps in der Krise. Diese erheiternde Versuchsanordnung kann naturgemäß auch von Ihrem Unternehmen zu vorteilhaften Konditionen gebucht werden. Die Opferbereitschaft Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wird durch den Drahtseil-Charakter unseres Kollapses, hochgefährdet 5 Zentimeter über dem Erdboden, enorm gefördert. Damit uns das Lachen garantiert im Halse stecken bleibt, wird die von einem Kamera-Sänger erstellte Video-Dokumentation gleich an Ort und Stelle in den Musiktheaterkollaps integriert. Ein Dirigent, drei teilweise singende Sprecherinnen und Sprecher und ein Chor geben ihr Bestes. In jedem Fall freut sich der Fritzpunkt auf Ihren Besuch, wie krisenresistent Sie auch immer sein mögen. "Wer gegen totalitäre Ansätze, Rutschbahnen, wer gegen diktatorische Vollkommenheitsgebote, wer gegen Effizienzgott anbetende Apostel allergisch ist, ich bin das zweifellos, wird zwangsläufig so nebenbei vollkommen "vergessen", was ich nicht vergessen "sollte". Ökonomische Zwänge haben mit Bücherverbrennungen etwas gemein: Eingriff in die Wirkungsgeschichte von Menschen, die scheinbar mit "Kunst" nichts, aber auch gar nichts gemein haben müssen. Eingriffe katastrophaler "Natur"." (Marianne Fritz 2005)
Texte: Marianne Fritz, Deutsche Bank Stiftung, Wiener Staatsoper
Samstag, 6. Juni 2009, 20.00 Uhr Eine Kooperation mit der Universität für Musik und darstellende Kunst im Rahmen des Projekts "Zwischen Bearbeitung und Recycling" (Ingomar Rainer, Dieter Torkewitz und Thomas Desi)
Eintritt frei
Fritzpunkt Fritzpunkt wird gefördert von der MA7 Kultur der Stadt Wien
Ab: Aufführungsort: Veranstaltungsart: |
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