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Das verzehrte Lichtlein / Kammeroper von Paul Koutnik

Das sireneOperntheater stellt mit dem Opernfestival „Nachts“ von 22.Mai bis zum 18.Juli 2009 jedes Wochenende am Freitag und Samstag eine Uraufführung auf die Bühne. 9 Wiener Komponisten mit unterschiedlichsten musikalischen Positionen vertonen den Novellenroman „Nachts unter der Steinernen Brücke“ von Leo Perutz. Die aberwitzigen und phantastischen Geschichten im Prag um 1600 sind bevölkert von bekannten historischen Figuren wie Rabbi Löw, Wallenstein, Rudolf II und Kepler, die Perutz in pointenreiche magische Zuammenhänge setzt - wie es zwar nicht war, aber hätte gewesen sein können.

6 Das verzehrte Lichtlein
Abends hadert Mordechai Meisl alleine zuhause mit dem Leben. Er hat keinen Sohn, dem er sein Gut hinterlassen könnte. Er denkt mit
Kummer an seine früh verstorbene Frau und die rätselhaften Worte, die sie in ihrer Todesstunde rief: Rudolfe hilf. Dann grübelt er über seine
geschäftliche Verbindung mit dem Kaiser, der von ihm gegen eine Vielzahl von Privilegien nicht nur einen vierteljährlichen Anteil am Gewinn
erhält, sondern nach seinem Tod auch die Hälfte erben soll. Und der Tod scheint nah, Meisl ist bei schlechter Gesundheit und ihn hält nichts
mehr am Leben. Er empfindet, dass er ein eigentlich bereits erloschenes und nur noch gewaltsam am Leben erhaltenes Licht sei - wie jenes,
das der Rabbi Löw einmal mit einem Zauberwort eine lange Nacht am Verlöschen hinderte - weil Gott ihn noch zu irgendeinem Zweck auf
dieser Welt brauche. Aber zu welchem?
Der Kaisers Kammerdiener Philipp Lang kommt zu Besuch, beobachtet den Gesundheitszustand Meisls mit kalter Gier, denn er wartet auf
den geheimen Schatz, den zur Hälfte der Kaiser erben soll, zur Hälfte er sich selbst unter den Nagel reissen will. Sie sprechen über Geschäfte
und Tratsch vom Hof. Meisl fragt Lang, warum der Kaiser, so wie er selbst, weder Frau noch Kind hat. Lang erzählt ihm, dass Rudolf II einer
geheimnisvolle Geliebten treu geblieben sei, die wohl die Frau eines andern gewesen und dem Kaiser plötzlich entrissen worden sei. Die
Geschichte bedrückt Meisl unerklärlich und er äussert den Wunsch, den Kaiser einmal persönlich zu sehen. Lang vertröstet ihn auf später, weil
er hofft, dass Meisl davor noch sterben werde. So verkleidet sich der alte Mordechai Meisl als Metzker und fährt mit der Fleischlieferung für die
Raubtiere in die Burg, um den Kaiser zu sehen.
Rudolf II ist bedrückt, er hat wieder schlecht geträumt. Die Fütterung der Löwen zu Mittag lässt sich Rudolf aber nicht entgehen. Doch auf
seinem Weg zu den Käfigen, wirft sich ein als Gärtnerin verkleidetes Mädchen vor ihn, um für ihren Vater um Gnade zu bitten, und ruft: Rudolf
hilf! Der Kaiser hält das Mädchen für einen faulen Küchenjungen, rügt sie und geht weiter. Doch Mordechai Meisl fallen diese zwei Worte tief
in die Seele und er begreift, dass der Kaiser Rudolf der Geliebte seiner Frau gewesen ist. Er sinnt auf Rache. Der Kaiser soll nichts von ihm
erben. Er beschliesst, seinen grossen Reichtum loszuwerden - und gerade so lange will er noch leben.

Ab:
26.06.2009 um 21:00

Aufführungsort:
Brotfabrik, 1100 Wien, Absberggasse 35, Österreich

Veranstaltungsart:
Oper

Weitere Termine:

27.06.2009



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