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Die Verwandlung

“Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.“ Mit diesen Worten beginnt Franz Kafkas Erzählung “Die Verwandlung“, die von Anatoli Gluchov, Regisseur der freien Gruppe theater tabor inszeniert und interpretiert wird.

Gregor selbst sieht seine momentane Existenz als Insekt zunächst nur als vorübergehend. Er ist alleine für das materielle Überleben seiner Familie verantwortlich und bereit, für ihr Wohlergehen, jedes Opfer zu erbringen. Dies bedeutet für ihn, dass er sein Geld als reisender Verkäufer verdient, eine Tätigkeit, die er aus tiefstem Herzen verabscheut und die keine zwischenmenschliche Nähe aufkommen lässt. Der Mittelpunkt der Bühne bildet Gregors Zimmer, das für ihn Käfig und Zufluchtsort zugleich ist, eine Barriere zwischen ihm und seiner Familie bildet, ihn aber auch vor den Angriffen des Vaters beschützt. Im weiteren Verlauf des Stückes wird die Beziehung zu seinen Eltern sichtbar, zu einem dominanten Vater, zu einer zur Gänze ohnmächtigen Mutter und zu einer zunächst liebevollen jüngeren Schwester. Gezwungenermaßen ändern sich die Verhältnisse innerhalb der Familie.Diese groteske Situation, in der sich der Protagonist befindet, wird durch Kafka sachlich, beinahe emotionslos beschrieben und bildet einen starken Kontrast zur Unfassbarkeit des Inhalts. So transportiert auch Regisseur Gluchov Gefühle nicht in erster Linie über die Sprache. Er lässt seine Schauspieler singen, musizieren und auf einer körperlichen Ebene all das ausdrücken, was lange ungesagt bleibt.Das Zusammenleben mit Gregor, dem nach und nach alles Menschliche abgesprochen worden ist, wird als unerträglich empfunden. So ist es die fürsorgliche Schwester die mit den Worten “Weg muss es“ als erste den Wunsch ausspricht, das Ungeziefer loszuwerden, in dem sie nicht länger ihren Bruder sehen will.Der Regisseur, Anatoli Gluchov, setzt die Sprache sehr sparsam und gezielt ein. Viel Bewegung, Musik und optische Eindrücke, lassen das Gesamtkunstwerk lebendig und spannend werden. mit Jurij Diez, Sabine Cap, Katharina Pilar, Susanne Heuschober, Paul HofmannRegie: Anatoli Gluchov

Ab:
10.11.2011 um 20:00

Aufführungsort:
Theater Maestro, 4020 Linz, Bismarckstraße 18, Österreich

Veranstaltungsart:
Theater

Weitere Termine:

12. 11. 2011

Christian Pichler

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