Prophet Pasolini auf Reisen
Von Theaterblick Redaktion am 10.04.2006
In der Osterwoche sorgt das Theater Phönix für außergewöhnliche Passionsspiele und präsentiert "Prophet Pasolini", eine Produktion des Schauspielhauses Salzburg. Die Salzburger können zur gleichen Zeit japanisches Theater entdecken. "Das Maschinentagebuch" wird dort im Austausch gespielt.
Ausgehend von Pasolinis Drama "Affabulazione" wird in "Prophet Pasolini"ein Bild des italienischen Regisseurs, Dichters und Denkers jenseits aller Klischeesgezeigt. Regisseurin Barbara Nicolier setzt auf das Wort und eröffnet dem Publikum so den Gedankenkosmos des getriebenen Intellektuellen. Pier Paolo Pasolini, der 1975 unter mysteriösen Umständen ermordet wurde, gilt als einer der letzten großen Dichter und Denker unserer Zeit: ein intellektueller Popstar, ein Don Quixote, der gegen die allmächtigen Dämonen der bürgerlichen Scheinmoral, des Kapitalismus und des Faschismus ankämpfte. Sein Werk gleicht einem furiosen Porträt einer obszönen, machtgierigen und Ich-besessenen Gesellschaft zu einem Zeitpunkt, als ihre Korruption und Infamie noch geleugnet wurde. Und heute? Ein Streifzug durch sein Lebenswerk beweist seine prognostische Kraft. Eine Hommage an Pasolinis viele Gesichter: Philosoph und Pornograph, Politiker und Phantast, Polemiker und Prophet. Ab:
11.04.2006 um
19:30
Aufführungsort:
Theater Phoenix,
Linz,
Österreich
Veranstaltungsart:
Theater
Weitere Termine:
Weitere Vorstellungen: 12., 13., 15., 16., 17. April 2006 |