Wohnen. Unter Glas. Von Ewald Palmetshofer
Von Theaterblick Redaktion am 23.07.2009
Ein Gastspiel des Theater Phönix Linz im WUK.
Früher waren sie eine Clique. Babsi, Jeani und Max. Sie teilten eine Wohnung und die politische Ideologie. Und gelegentlich das Bett. Nun treffen sie einander nach Jahren wieder, um ein gemeinsames Wochenende in einem Hotel zu verbringen. Schon an der anfänglichen Frage, wer mit wem in einem Zimmer schläft, entzünden sich alten Rivalitäten und Zuneigungen. „Im Laufe einer Nacht bestimmt man einmal so richtig seinen Standort. Man zieht Bilanz. Man lotet alte Nähe aus.
Man lässt die Körper aufeinanderprallen und die Hirne lärmen.“ Für kurze Zeit wäre vieles möglich. Doch über das Möglichkeitsstadium kommt man nicht hinaus.
Das Wiedersehen der drei Freunde wird zum Spiegel einer Gesellschaft, in der es wenig soziale Zwänge und keinen höheren Sinnzusammenhang gibt. Die Heilsversprechen von Markt und Politik gelten dem Glück des Einzelnen. Wen das Glück nicht einholt, der ist offenbar selber schuld. Also wartet man darauf, richtet sich in diesem Warten ein, wohnt im Provisorium. Wo es keine Entscheidungen gibt, fehlen aber auch Höhen und Tiefen. Metapher für diese Seinsweise ist der „Coitus interruptus“, der Babsi, Max und Jeani eine Zeit lang verbunden hat.
Mit: Lisa Fuchs, Simon Jaritz, Judith Richter
Regie: Johannes Maile
Bühne: Stephan Bruckmeier; Kostüme: Cornelia Kraske; Lichtgestaltung: Hubert Schwaiger Musik: Armin Lehner. Termin: 22.09.2009 bis Ab:
22.09.2009 um
20:00
Aufführungsort:
Werkstätten- und Kulturhaus,
Währinger Straße 59 A-1090 Wien,
Österreich
Veranstaltungsart:
Theater
Weitere Termine:
23.09.2009, 20:00, WUK Saal |
 |
|