Saray // Mozart alla turca
Von Valerie Packpfeifer am 12.10.2006
nach Die Entführung aus dem Serail von W.A. Mozart
Eine Produktion von Schauspielhaus Wien
in Koproduktion mit WIENER MOZARTJAHR 2006 ,
Grand Théâtre de la Ville Luxembourg und Het Toneelhuis Antwerpen
Ausgehend von der Frage, wie Die Entführung aus dem Serail klingen würde, wenn Mozart in Istanbul gelebt hätte, hat Serdar Yalçin Mozarts Partitur für türkische Instrumente, Ud, Kanun, Kemençe, Perkussion und westliche Instrumente, Klavier und Klarinette umgeschrieben. Die Interaktion türkischer und mitteleuropäischer SängerInnen setzt sich in der Mischung klassischer westlicher und türkischer Gesangstechniken, sowie auf sprachlicher Ebene konsequent fort. Dazu wurde auf Basis des originalen Librettos von Johann Gottlieb von Stephanie die türkische Übersetzung der Texte vorgenommen. Zur Entstehungszeit von Mozarts Entführung weicht die reale Türkenangst einer Mode des orientalischen Kolorits, damals wie heute herrscht ein ambivalentes Verhältnis zwischen Ablehnung und Anziehung. Durch das Vertauschen der westlich-europäischen und der türkischen Rollen hinterfragt die Produktion die Klischees, kulturellen Projektionen und darüber hinaus das Unbehagen (scheinbar) entgegengesetzter kultureller Welten. In der Diskussion um kulturelle Unterschiede und damit verbundenen Ängsten führen Vorurteile und kulturelle Differenzen immer wieder zu Fehlinterpretationen bei einer breiten Öffentlichkeit. Indem diese Neuinterpretation mit Klischees und vorgefassten kulturellen Definitionen und Projektionen spielt, baut sie eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Osten und Westen, Orient und Okzident. Der Bruch mit der traditionellen Operninterpretation zielt auf die Schöpfung eines Musiktheaters neuen Stils, in dem Installation, Performance, Licht, und Choreographie eine bedeutende Rolle spielen. Ensemble und Orchester bestehen aus KünstlerInnen aus der Türkei, Österreich und Deutschland. Der in Pakistan geborene, derzeit in Paris und New York lebende und arbeitende Regisseur und Multimediakünstler Ibrahim Quraishi setzt das Stück in Szene. SARAY entführt in eine andere, aber dennoch vertraute Welt.
Musikalische Leitung / Bearbeitung / Übersetzung: Serdar Yalçin
Regie: Ibrahim Quraishi
Bühnenbild: Stefanie Wilhelm
Kostüme: AZIZ
Dramaturgie: Gabriel Smeets
Neue Textfassung: Ibrahim Quraishi, Gabriel Smeets Video Design: Marc Perroud
Orchester: Dirigat/Klavier Serdar YALÇIN/Martin FUCHSBERGER MusikerInnen: Didem BASAR DERMEN (1. Kanun), Güniz YILMAZ / Serkan Mesut HALILI (2. Kanun), Binnaz ÇELIK / Neva ÖZGEN (Kemençe), Eren ÖZEK (Ud), Turgut AKTAS (Klarinette) Mit: Serap GÖ?ÜS, Çigdem SOYARSLAN, Görkem Ezgi YILDIRIM, Michael DOUMAS, Erdem ERDO?AN, Ali Murat ERENGÜL, Martin NIEDERMAIR, Alev IRMAK
S e r v i c e
Kartenpreise:
16 / ermäßigt 10
Schneiderei: 7 (keine Ermäßigung)
Kartenreservierung:
tel: +43 1 317 01 01-18 per Internet unter www.schauspielhaus.at Ab:
19.09.2006 um
20:00
Aufführungsort:
Spielort: Schauspielhaus, Porzellangasse 19, 1090 Wien,
Wien,
Österreich
Veranstaltungsart:
Theater, Oper
Weitere Termine:
20. September bis 1. November 2006, jeweils 20:00 Uhr täglich außer Montag und außer 4. bis 7. Oktober, sowie am 25. Oktober 2006 |