Die Menschliche Stimme - Jean Cocteau
Von Fiona Liewehr am 11.09.2006
In ihrer ersten Produktion inszeniert der spatenübergreifende Theaterverein dreizehnterjanuar Jean Cocteaus Stück die Menschliche Stimme im 3raum Anatomietheater. Die Menschliche Stimme ist das imaginäre Telefongespräch einer Frau mit dem Mann, der sie verlassen hat. Den sie noch viel fataler verlassen wird, denn am Ende steht ihr Selbstmord. Aber der Mann am anderen Ende der Leitung ist nicht nur Täter, er ist auch Opfer. Abhängigkeit und Souveränität, Stärke und Schwäche, Macht und Ohnmacht wechseln sich ab. Es stellt sich die Frage: wer ist dieses fiktive Gegenüber wirklich? Der Dialog am Telefon mutiert zum Monolog, zur Rede am Mikrofon. Jetzt wird der Zuschauer zum Ansprechpartner. Der Verlassende ist austauschbar und wird letztendlich selbst zum Verlassenen. Hand an sich legen ist ein Kraftakt. Es ist ein Schrei nach Freiheit von diesseitigen Zwängen. Die menschliche Stimme kanalisiert diese letzte existentielle Krise. "Wir sprechen und sprechen und denken nicht daran, dass wir nachher schweigen müssen, auflegen, in die Leere zurückfallen." (J.C.)
eine Produktion von dreizehnterjanuar
Die Menschliche Stimme von Jean Cocteau:
Aufführungsort: 3raum Anatomietheater, Beatrixgasse 11, A-1030 Wien
Premiere: 4. Oktober 2006 20.00 Uhr weitere Vorstellungen: 6., 7., 12., 13., 14. und 15. Oktober 20.00 Uhr Karten (17/11): 0650 / 323 33 77 oder +43 699 / 10 30 69 22, www.3raum.or.at
mit Katrin Grumeth
und Live-Musik von GINGA (Alex Konrad, Klemens Wihlidal, Emanuel Donner)
Regie: Fanny Brunner
Mitarbeit Ausstattung und Zeichnungen: Eva Grumeth
Raumelement: Michael Wörgötter Produktion: Fiona Liewehr Ab:
04.10.2006 um
20:00
Aufführungsort:
3raum-Anatomietheater,
Wien,
Österreich
Veranstaltungsart:
Theater
Weitere Termine:
6., 7., 12., 13., 14. und 15. Oktober 20.00 Uhr |