Philipp Harnoncourt im GesprächEr hat das letzte Wort Philipp Harnoncourt genießt die Regie und wird neben den weiteren Alleingängen erstmals mit seinem Vater Mozart inszenieren.
1955 in Wien geboren, von jung an Lichttechniker und Lichtgestalter am Theater, ist Philipp Harnoncourt auch längst als Regisseur unterwegs. In Graz war im Juli seine Open-Air-Inszenierung von Bernard Shaws Pygmalion mit der Laientruppe Theater absolut zu sehen. Eine Erfahrung und Arbeit, die ihm viel Spaß gemacht hat. Sie kommen ursprünglich von der Lichtregie. Wie kam es dazu, Stücke zu inszenieren? Parallel zur Theaterarbeit habe ich Stücke geschrieben, etwa 1986/87 Sei Partisan!. Zehn Jahre hatte ich die technische Leitung für ImPuls Tanz inne und wurde als Folge der verschiedensten Theaterarbeiten von Hans Gratzer für das Wiener Schauspielhaus angesprochen. Beim Barockopern-Zyklus, Regie für Piramo e Tisbe und kleinen Sprechopern wurde mir klar, dass ich Regie genieße. Im Mozart-Jahr 2006 inszenieren Sie im Theater an der Wien Schuldigkeit des ersten Gebots. Gibt Ihr Vater, der diese Mozart-Produktion dirigieren wird, dabei auch für den Sohn den Takt an? Glaube ich in diesem Fall eigentlich nicht. Bei Mozarts erstem dramatischen Werk, das er mit elf Jahren für die Osterzeit in Salzburg geschrieben hat, muss ich mir schon ganz alleine meinen Kopf zerbrechen, bereits rein technisch einiges vorbereiten. Nikolaus Harnoncourt wird 2007 sein Regie-Debüt haben, wenn er bei der styriarte die Mozart-Oper Idomeneo dirigiert und inszeniert. Haben Sie als sein Ko-Regisseur die eigentlichen Fäden in der Hand? Wir haben eine ganz klare Abmachung getroffen: Jeder tut, was er kann. Aber das letzte Wort hat er. Ein Regisseur hat eine gewisse Macht, gegen die ein Dirigent nicht an kann. Jetzt will er es einmal zeigen, selbst machen. Mich hat er im vorigen Sommer recht unerwartet gefragt, ob ich mitmachen möchte. Welche Vor- und Nachteile hat die Zusammenarbeit von Vater und Sohn? Im künstlerischen Medium ist die Beziehung beinahe essentieller als im Privaten. Da finde ich fast mehr Nähe als im familiären Bereich. Die zwei Produktionen sind die ersten Arbeiten in dieser gemeinsamen Art. Zuvor inszeniere ich heuer im Herbst noch den Bettelstudent am Tiroler Landestheater. |
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