Strawinsky-Projekt IIDer zweite Teil der 2007/2008 initiierten Reihe „Strawinsky-Projekt“ des Leipziger Balletts zeigt drei Tanzsprachen, die für unterschiedliche Ansätze der choreografischen Auseinandersetzung mit der Musik Strawinskys stehen. Das Œuvre des russischen Komponisten Igor Strawinsky liest sich wie eine komprimierte Geschichte des Tanzes im 20. Jahrhundert. In seinen Kompositionen sind die drei Schritte vom Realismus des Handlungsballetts zum Klassizismus der 20er und 30er Jahre bis hin zur Abstraktion nachgezeichnet. Der zweite Teil der 2007/2008 initiierten Reihe „Strawinsky-Projekt“ des Leipziger Balletts zeigt jetzt drei Tanzsprachen, die für unterschiedliche Ansätze der choreografischen Auseinandersetzung mit der Musik Strawinskys stehen:
1. „Petruschka“: Inhalt: Das Handlungsballett „Petruschka“ reicht zurück in die Zeit der Zusammenarbeit Strawinskys mit der legendären Company Sergej Diaghilews, den „Ballets Russes“. Die Handlung spielt mit dem Topos vom Theater auf dem Theater. Vor dem Hintergrund eines traditionellen russischen Jahrmarktstreibens um 1830 werden die Puppen eines alten Scharlatans zu den lebenden Protagonisten eines Eifersuchtsdramas. Die Jahrmarktspuppe Petruschka verliebt sich unglücklich in die Ballerina und wird zu guter Letzt von seinem Nebenbuhler, einem Mohren, erdolcht. Die Bühnenbilder von Alexandre Benois, detailgetreue Rekonstruktionen der russischen Jahrmarkts- und Kleidungstraditionen, verbinden Folklore und Nostalgie der Biedermeierzeit. Für Leipzig studiert Ballettdirektor Paul Chalmer das Handlungsballett in der Uraufführungstradition von Michail Fokin ein.
2. "Agon": Inhalt: Knapp fünfzig Jahre später entstand mit „Agon“ ein Auftragswerk des New York City Ballets, mit dessen Gründung George Balanchine die Tradition des russischen Balletts nach Amerika holte. Das Stück, das jegliche Handlungsstruktur aufgibt, lebt von der engen Korrespondenz zwischen Musik und Tanz. Es ist für zwölf Tänzer choreographiert, analog zu den zwölf Sätzen der Suite von Strawinsky, die sich zum Teil der musikalischen Technik der Zwölftonmusik bedienen. Kaum ein musikalischer Einfall hat nicht eine Entsprechung im Tanz. So sind die Instrumentalgruppen den unterschiedlichen Geschlechtern (vier Männer und acht Frauen) zugeordnet, die in einen tänzerischen Wettstreit miteinander treten.
3. "Les Noces": Inhalt: „Les Noces“, ursprünglich für Bronislawa Nijinska, die Schwester des „Sacre“-Choreografen, komponiert, führt uns in die Gegenwart des Tanzes. Mauro Bigonzetti, der künstlerische Leiter des „Aterballetto“, Italiens führender zeitgenössischer Tanzkompanie, inszeniert in seiner Version von 2002 das Ritual einer Hochzeit als Paraphrase vom ewigen Kampf der Geschlechter. Axel Kober, derzeitiger Musikdirektor der Oper Leipzig, mit Beginn der Spielzeit 2009/10 Generalmusikdirektor der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg, leitet das Gewandhauorchester. Ein Abend für Tanz- und Musikbegeisterte gleichermaßen. Besucherservice Telefon-Service (0341) 12 61 261; Telefax: (0341) 12 61 300; e-mail: [email protected] Internet (Kartenverkauf, Reservierung, Information): http://www.oper-leipzig.de Ab: Aufführungsort: Veranstaltungsart: Weitere Termine:
24.06.09, 19:30 Uhr |
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