distriktneun: Hermann und Dorothea – ein Idyll
Von Carolin Schmidt am 14.08.2020
distriktneun macht den Bahnhof Köln-Mülheim zum Schauplatz einer theatralen Stadtraumerkundung mit Schauspiel, Puppenspiel und Musik.
Das Ensemble überträgt Johann Wolfgang von Goethes Idyll Hermann und Dorothea , erschienen 1797, in unsere Zeit. Die Geschichte über die Liebe zwischen Hermann, einem Sohn aus reichem Haus, und Dorothea, einem mittellosen Mädchen auf der Flucht, ist heute so aktuell wie damals. Im 19. Jahrhundert war Hermann und Dorothea Goethes meistgelesenes Werk, in Schulen und für das Bürgertum geradezu Pflichtlektüre, ein regelrechtes Kultbuch. Später galt es als spießig und geriet fast in Vergessenheit. Die Interpretation von distriktneun lässt Goethes Verse wieder neuerstrahlen: Unter der Regie von Andrea Bleikamp (wehr51) wird aus dem Idyll ein Idyllical, gespielt von Thomas Krutmann, der in den Dialog tritt mit den Puppen von Puppenspielerin Marion Bihler-Kerluku. Die Szenerie – die Straßen rund um den Mülheimer Bahnhof, Bahnsteige und U-Bahn-Schächte – setzt ebenso einen Kontrapunkt zu Goethes Dichtung wie die Live-Elektronik der Kölner Musikerin und Komponistin Doro Bohr. Den öffentlichen Raum zur Bühne zu machen gehört nicht erst seit COVID-19 zum künstlerischen Konzept von distriktneun. Das Ensemble hat in den vergangenen Jahren immer wieder den Stadtraum erkundet: auf den Spuren von Heinrich Heine rund um die Mülheimer Brücke oder von Heinrich Böll in der Kölner Südstadt. Die neue Produktion führt wieder nach Mülheim – der Legende nach soll Goethe selbst einst dort gewesen sein. Ab:
03.09.2020 um
19:00
Aufführungsort:
Rund um den Bahnhof Köln-Mülheim,
Rund um den Bahnhof Mülheim. Treffpunkt: Vorplatz Bahnhof Köln-Mülheim, Montanusstraße / Ecke Frankfurter Straße.,
Deutschland
Veranstaltungsart:
Theater
Weitere Termine:
4./5. September, 11./12. September, 18./19. September, 25./26. September 2020, 19 Uhr |