Anläßlich 100 Jahre Internationaler Frauentag Theatercompagnie Tagträumer & Regina Busch Ensemble »Vagina Monologe und Bernarda Albas Haus« von Eve Ensler / Federico Garcia Lorca
Von Christoph Stein am 16.02.2011
»Bernarda Albas Haus« ist ein dreiaktiges Drama über die Rolle der Frau und deren Unterdrückung im Spanien der 1930er Jahre. Auch Lorca selbst identifizierte sich mit dieser Rolle, denn ihm war es faktisch unmöglich, seine Homosexualität in der patriachalisch geprägten und moralisch äußerst strengen katholischen Gesellschaftsordnung des Spaniens der 30er Jahre zu leben. Das Stück zeigt unter dem Eindruck des spanischen Faschismus an 'Bernarda Albas Haus' die Mechanismen eines funktionierenden Kontroll- und Bespitzelungssystems. Die Inszenierung von Regina Busch hatte im letzten Jahr im Internationalen Theater Premiere und wird nun zum Weltfrauentag in einer gekürzten Fassung gezeigt.Eve Enslers »Vagina-Monologe« entstanden in Gesprächen mit über 200 Frauen verschiedenen Alters, die in verschiedenen sozialen und kulturellen Kontexten aufwuchsen und von unterschiedlichsten Einflüssen in ihrer Selbstwahrnehmung geprägt wurden. Die Texte beschreiben manchmal schonungslos, emotional und immer sehr humorvoll weibliche Sexualität aus der Perspektive der Frauen. Das Ziel von Eve Ensler ist ein Ende der Gewalt gegen Frauen. Die Theatercompagnie Tagträumer hat das Stück vor 8 Jahren herausgebracht und allein im Gallus Theater über 38 mal erfolgreich gespielt. Nun werden Szenen daraus zum Internationalen Frauentag noch einmal gespielt. Am Schluss des Abends gibt es noch eine szenische Lesung zu Frauen im Iran.
Bernarda Albas Haus von Federico García Lorca
Regie: Regina Busch
Ausstattung: Nina Zoller
Licht: Jan Hartmann / Christian Hinse
Sound: Frank Marheineke
Regieassistentin: Denise Marhauser
Bernarda Alba: Angelika Löfflat
María Josefa, Bernardas Mutter: Karin Flaake
Angustias: Gabriele Giersiepen
Magdalena: Kristin Erlei
Amelia :Eli Kolundzija
Martiri:o Miriam Kapinus
Adela: Stephanie Levy
La Poncia, Magd: Hannah Gudrich Magd: Elisabeth Harling Aufführungsrechte beim Verlag Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG, Berlin Deutsch von Enrique Beck
Das Stück: Nach dem Tod ihres Mannes übernimmt Witwe Bernarda Alba das Regiment im Haus. Stets darauf bedacht, was andere über ihre Familie denken und sprechen könnten, hält sie ihre Töchter wie in einem Gefängnis fest. Die einzige Verbindung zur Außenwelt wird über die Magd hergestellt, die Bernarda Alba hin und wieder ins Dorf schickt. Und Pepe el Romano, schönster Mann im Ort. Die Patriarchin Bernarda Alba erlaubt eine Beziehung zwischen ihm und ihrer ältesten Tochter Angustias, doch auch zwei von Angustias Schwestern schmachten nach ihm. Der Lebens- und Freiheitswille der Töchter von Bernarda Alba und auch der ihrer alten Mutter versucht sich Bahn zu brechen, doch jede agiert für sich, ist auf sich allein gestellt, weil keine der anderen vertraut. Es kommt zu Konflikten, Eifersucht, Intrigen und Auflehnung unter den Familienmitgliedern und zu einem tragischen Missverständnis."(Dörthe Krohn, 'ReinMein' Kulturzeitschrift, 10.09.2010) 'Bernarda Albas Haus' ist ein dreiaktiges Drama über die Rolle der Frau und deren Unterdrückung im Spanien der 1930er Jahre. Es wurde erst zwei Monate vor Lorcas Tod im Jahre 1936 fertiggestellt. In seinem Stück bezieht Lorca das Zeitgeschehen mit ein, zeigt unter dem Eindruck des spanischen Faschismus an “Bernarda Albas Haus“ die Mechanismen eines funktionierenden Kontroll- und Bespitzelungssystems. Die sexuelle Repression im katholischen Glauben, die im Hause der Witwe Bernarda mit dem Wegsperren und der tief verwurzelten Selbstbeschränkung der Frauen herrscht, führt bei den Töchtern zu maßloser Gier nach Leben und Liebe. Auch Lorca selbst identifizierte sich mit dieser Rolle, denn ihm war es faktisch unmöglich, seine Homosexualität in der patriarchalisch geprägten und moralisch äußerst strengen katholischen Gesellschaftsordnung des Spaniens der 30er Jahre zu leben.„Der archaischen Kraft und Gewalt des Kollektivs steht der Freiheitsdrang des Individuums entgegen, Maskierung und Demaskierung prägen das Mit- und Gegeneinander seiner Figuren, ihr Anspruch auf Glück und dessen Verweigerung lässt sie aufbegehren, an den Normen einer sie unterjochenden Gesellschaft zerbrechen oder resignieren.Die Emotionalität seiner Stoffe, die Musikalität seiner Sprache, die Vielseitigkeit seiner Formen und die Suggestionskraft seiner Stimmungen begründen Lorcas internationalen Ruhm. Sie haben ihn zugleich zu einem der am meisten vertonten Dramatiker des 20. Jahrhunderts gemacht.--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- “Vagina Monologe von Eve Ensler Regie: Veronika Brendel mit: Ingeburg Amodé, Gudrun Schnitzer, Corinna Maria Lechler, Uschi Wentzell (Saxophon) Ab:
08.03.2011 um
19:30
Aufführungsort:
Gallus Theater ,
Kleyerstr.15, 60326 Frankfurt,
Deutschland
Veranstaltungsart:
Theater, Lesung, Anderes
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