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Fuminsho - Tanztheater der tossi-company

Mit: Tamaki Serizawa, Tina Rempath, Keshwar Sayed, Ursina Tossi

Und sie, die Allermerkwürdigsten, deren Leben kein Roman ist, in deren Leben bei Tag und auch bei Nacht nichts geschieht, nichts passiert?
Habt ihr einen Menschen betrachtet, der schläft? Um wie viel schrecklicher als ein Toter! Voller Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte, voller List der Mensch, der schläft. Niemand weiß, was in ihm vorgeht. Er atmet und weiß und weiß selbst nicht, was in ihm vorgeht, wie er aufwachen, was morgen geschehen wird. (Franz Kafka / Briefe an Milena)

Schlaflose Nächte, ewige Müdigkeit am Tag. Endlose Qualen oder gewonnene Zeit? Eine Ruhelose Suche nach Bewusstlosigkeit, ein Rätsel um Geheimnis und Gewissen und eine Introspektive, die ins Nichts führt.
fuminsho ist eine Allegorie sowohl privater als auch gesellschaftlicher Unruhe und Unzufriedenheit. Wir flüchten uns in blinde Geschäftigkeit, bewegen uns um jeden Preis: nur nicht Stillstehen! Nichtstun! Niemals loslassen! Blos sein? Wir formen Bilder aus eben dieser inneren Haltung, die uns durchaus bewusst und vertraut ist, im Tanz ,wie im Leben. Paralysierte Menschen bewegen sich in paralysierten Räumen zu paralysierter Zeit.
Das Niemandsland zwischen Schlaf und Wachsein, zwischen Vorsprachlichkeit und Sprache, zwischen Symbiose und Beziehungslosigkeit ist der Ort der Schlaflosen. Es gibt 1000 Gründe nicht zu schlafen. Einige von ihnen sind die Ausgangspunkte von fuminsho.
Der zeitgenössische Tanz ist das Ausdrucksmittel mit dem auf verschiedenen Zeitebenen von dem nächtlichen Wachen erzählt wird.
In fuminsho arbeiten wir mit experimentellem Film und Toncollagen aus eiger Produktion. Jedes Medium ist Träger eines bestimmten Bewusstseinsstadiums, ähnlich der unterschiedlichen Schlafstadien wie REM- oder Tiefschlaf. Jeder Ort des Geschehens steht für eine bestimmte Zeitebene, die Bühne ist der Ort der Vergangenheit, an der Bar im Zuschauerraum befinden wir uns im Hier und Jetzt. Die Zuschauer sind Teil des Geschehens, sie sitzen nicht auf Stühlen, sondern können sich einen bequemen, oder auch unbequemen Platz mit Hilfe von Kissen herrichten, der Bühnenraum öffnet sich in den Zuschauerraum. Die Rekonstruktion eines Geschehens, welches die Schlaflosigkeit letztendlich erklärt bzw. verursacht hat, steht im Mittelpunkt der Chronologie des Stückes. Mit jedem szenischen Teil vervollständigt sich das Gesamtbild. Die Einzelteile verweisen aufeinander und finden ihren Sinn im Ganzen.

Ab:
09.05.2007 um 20:00

Aufführungsort:
Hamburger Sprechwerk, Hamburg, Klaus-Groth-Str.23, Deutschland

Veranstaltungsart:
Tanztheater

Weitere Termine:

10.5.2007,
11.5.2007 jeweils um 20:00



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