(Ein) Käthchen.Traumoder Der seltsame Fall aus Heilbronn Von Gernot Plass Uraufführung Frei nach „Das Käthchen von Heilbronn“ von Heinrich von Kleist VORAUFFÜHRUNGEN MI 22.2. + FR 24.2.2017, 20.00 PREMIERE SA 25.2.2017, 20.00 VORSTELLUNGEN MO 27. + DI 28.2.2017, 20.00 FR 3., SA 4., MO 6., MI 8., DO 9. + FR 31.3.2017, 20.00 SA 1. (ANSCHL. PUBLIKUMSGESPRÄCH), MO 3., DI 4., MO 24. + DI 25.4.2017, 20.00 “Wie nennt man das? Empfindung? Wahnsinn?” Würde man es mit hartem, aufgeklärten Blick lesen, dann wäre das „ Käthchen von Heilbronn“ üble romantisierende Propaganda. Dieser Text steht im Verdacht, die Vorstellung von der Vorbestimmtheit der großen Liebe des Lebens durch den Ratschluss der Engel in Millionen Köpfe empfindsamer deutscher Bürgerkinder gesenkt zu haben. Heinrich von Kleist wäre nach diesen Maßstäben ein Verrückter. Seine konsequente Haltung, den Somnambulismus metaphysisch zu deuten, sein brüllendes Verlangen nach Intensität der Liebesbeziehung, nach Steigerung, Überhöhung, Übertreibung ließ ihn ja nicht nur derlei Dramen verfassen, sondern trieb ihn letztlich sogar in den Selbstmord. Was liegt vor? Ein Märchen, in dessen Fortgang Cherubime walten, Nebenbuhlerinnen zu technisch aggregierten Monstern stilisiert werden, deutsche Kaiser ex machina emergieren, eigene Verfehlungen eingestehen und ein rechtschaffenes Mägdlein emporheben. Dieses lässt sich im Bezug auf die ihr zugeraunten Prophezeiungen nicht und nicht beirren, bis ihr nichts mehr fehlt zum höchsten Glück: die Heirat mit dem ihr vorherbestimmten „Märchenprinz“ samt Erhebung in den Adelstand ganz nebenbei. Und gleichzeitig ist dieses Märchen eine frühe Erkundung der später entdeckten und als „das Unbewusste“ bezeichneten Nachtseite menschlicher Seelenökonomie. So weit, so „modern“. Wie dem beispringen? Heute? Sollte man das verteidigen? Sind wir nicht alle verborgene RomantikerInnen? Gernot Plass versucht eine Neudeutung und Überschreibung dieses dramatischen Filetstücks deutscher Ritter-Romantik und führt die Handlung zunächst über eine mafiöse Groteske in einen nervenzerfetzenden Psychothriller, um sie in eine kafkaeske Höllenfahrt fortzutreiben, bis er sich schließlich mit der Romantik in nächster Ordnung wieder versöhnt. Love is in the air! Taschentücher mitnehmen. ES SPIELEN Alexander Braunshör, Jens Claßen, Sven Kaschte, Nancy Mensah-Offei, Raphael Nicholas, Georg Schubert, Elisabeth Veit TEXT UND REGIE Gernot Plass AUSSTATTUNG Alexandra Burgstaller CHOR-ARRANGEMENT UND EINSTUDIERUNG Andrés García REGIEASSISTENZ Renate Vavera REGIEHOSPITANZ Benjamin Seidl AUSSTATTUNGSHOSPITANZ Elisabeth Leeb LICHT: HANS EGGER TECHNIK Frank Fetzer, Andreas Nehr Karten unter: [email protected] Link: http://dastag.at/produktionen/kaethchentraum/ |
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