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16. - 19. MAI 2007: Slowakisches Dramatikertreffen in Schwechat

Presseinfo aus Schwechat: ======================================= SLOWAKISCHES DRAMATIKERTREFFEN Eine Begegnung in Schwechat 16. - 19. MAI 2007 THEATER FORUM SCHWECHAT Forum Schwechat Betriebsges.m.b.H. Ehrenbrunngasse 24 2320 Schwechat Tel.: 01/707 82 72-0, Fax: -13 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.forumschwechat.com SLOWAKISCHES DRAMATIKERTREFFEN ======================================= >> Übersicht 16. 5. 2007 18:00 Eröffnung 20:00 „Zavislaci“ (Gastspiel) 17. 5. 2007 15:00 „Smileys“ (Szenische Lesung) 17:00 Round-table-Gespräch über die slowakische Theaterszene 20:00 „Recicky“ (Gastspiel) 18. 5. 2007 17:00 „Ein Haus, wo man es gut macht“ & „Bahnsteig“ (Szenische Lesung) 20:00 „Lampionumzug“ & „Auf See“ (Szenische Lesung) 19. 5. 2007 15:00 „Schaulust“ & „Party Breaker“ (Szenische Lesung) 17:00 Abschlussdiskussion 20:00 „Tichy Dom“ (Gastspiel) ================================= SLOWAKISCHES DRAMATIKERTREFFEN >> Eröffnung Eröffnung durch den Bürgermeister der Stadt Schwechat Abg. z. NR Hannes Fazekas und den Botschafter der Slowakischen Republik S. E. Prof. Dr. Jozef Klimko (angefragt) Die Theaterlandschaft der Slowakei ist noch ein weißer Fleck auf der europäischen Landkarte. Mit diesem Kurzfestival wird der Beginn eines Austausches zwischen deutschsprachigen und slowakischen Theatermachern gesetzt. Im Mittelpunkt stehen die Dramatiker der jüngeren Generation mit ihren aktuellsten Stücken, denn es gibt auch in der Slowakei ein erstaunlich reges und vielseitiges dramatisches Schaffen. Eine repräsentative, aber keineswegs vollständige Sammlung von slowakischen Stücken erlaubt im Mai einen Blick darauf. Im Verlauf von vier Tagen findet ein dichtes Programm mit insgesamt zehn Veranstaltungen statt: Gastspiele von slowakischen Bühnen sind in slowakischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Diskussionen und szenische Lesungen sind jeweils in deutscher Sprache. Das Theater Forum Schwechat ist das östlichste professionelle Sprechtheater Österreichs. Es versteht sich immer mehr auch als Brücke zu den slowakischen Kollegen und wird die Zusammenarbeit mit ihnen in den nächsten Jahren weiter vertiefen. Deshalb wird auch im März 2008 eine vom Theater Forum Schwechat gestaltete Präsentation von neuen österreichischen Dramatikern in Bratislava stattfinden. Als Teil des Projekts erscheint im Herbst 2007 das Buch „Durchbrochene Linien. Zeitgenössisches Theater in der Slowakei“ (Recherchen 40, Verlag Theater der Zeit, Berlin), herausgegeben von Johannes C. Hoflehner, Martina Vannayova und Marianne Vejtisek. Freier Eintritt, bitte Zählkarten lösen Beginn: 18:00 Uhr Mi., 16. Mai 2007 ======================================= ZÁVISLÁCI (SOM BILLBOARD) >> Die Abhängigen (Ich bin eine Werbetafel) Text und Regie: Viliam Klimáček Bühne: TomᚠLupták Kostümbildnerin: Simona Vachálková Musik: Dano Heriban Choreographie: Jaro Bekr Es spielen: Dano Heriban, Viktor Horján, Barbara Mišíková Gastspiel Theater GUnaGU, Bratislava Das Theaterstück handelt von „Zielgruppen“ – von Helden und Opfern zeitgenössischer Modetrends. Wie leben die Zielgruppen? Bei einer psychotherapeutischen Sitzung treffen sich eine Teenagerin, abhängig vom Einkauf von Plüschtieren, und ein Manager, mobiltelefon-abhängig. Zusammen mit dem Therapeuten spielen sie eine Serie von Situationen durch und jeder schlüpft in neue Rollen: Wir befinden uns im Dschungel, wo ein Thaimädchen Plüschtiere für den Export näht. Gleich darauf verwandeln sich die Zuschauer in eine Schulklasse, in der gerade slowakisch unterrichtet wird und die Poesie von Pavol Országh Huiezdoslav, einem berühmten slowakischen Dichter und Dramatiker (1849-1921), als Rap zu hören ist. Wir treffen dann einen „Cool Hunter“ – einen Jäger, der jugendliche Trends, wie sie in Diskotheken und Clubs zu finden sind, kopiert, um sie später an Mode- und Musikfirmen zu verkaufen. Am Ende sagt uns der Anarchist von der „Billboards-Liberation-Front“, einer realen Organisation, wie er mit Werbung, die uns mehr und mehr Privatleben kostet, kämpft. Dieses Stück ist eine schwarze Komödie und besteht aus einer videoclip-ähnlichen, raschen Szenenfolge. Psychologisches Schauspiel wechselt mit Ritualen und einem Lied ab, ernste Analysen mischen sich mit Improvisationen mit dem Publikum und auch die Poesie von Huiezdoslav findet als Rap hier Platz. Die Vorstellung wurde von der brillanten Antiglobalisierungsstudie von Naomi Klein „No Logo“ inspiriert. Viliam Klimáček (*1958) Absolvent der Medizinischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava. Autor von Gedichten, Erzählungen und Hörspielen. 1985 Mitbegründer des Autorentheaters GUnaGU in Bratislava, das zu den bedeutendsten Alternativbühnen in der Slowakei gehört. In diesem Theater ist er als künstlerische Leiter, Regisseur und Schauspieler tätig. Mit seinem reichen dramatischen Schaffen zählt er zu den fruchtbarsten slowakischen Autoren und viele seiner Texte wurden in slowakischen und ausländischen Theatern aufgeführt. In slowakischer Sprache mit deutschen Übertiteln Dauer: ca. 75 Minuten, keine Pause Kartenpreis: € 16,50 (€ 13,00) Beginn: 20:00 Uhr Mi., 16. Mai 2007 ======================================= SMILEYS >> Theaterstück von Roman Olekšák Szenische Lesung in deutscher Sprache mit Petra Jeup, Klaus Haberl, Rainer Stelzig, Bruno Reichert, u.a. Die Geschichte über eine Blitzkarriere eines Malers, dessen Leben und Werk aus dem Untergrund in die unternehmerisch tüchtigen Hände seiner eigenen Familie gerät und einen geradezu unglaublichen Erfolg und medialen Aufruhr erfährt. Die Geschichte von Oskar Glücklich, der Dank der Managerfähigkeiten seines Vaters und einer einzigen Ausstellung in der Galerie „Diamant“ alles gewinnt und zugleich den Verlust seiner Inspiration ertragen muss. In schrillen, überzeichneten Szenen macht Roman Olekšák aus dem Künstlerdrama eine Satire auf Medien, Gesellschaft und die moderne Familie. Roman Olekšák (*1978) Absolvent der Theaterfakultät an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Bratislava, Studiengang „Theaterregie“. Als Regisseur wirkt er in verschiedenen slowakischen Theatern, ist Autor von mehreren Prosatexten, Hörspielen und Übersetzungen von Theaterstücken (aus dem Deutschen hat er einige Theaterstücke von Marius von Mayenburg, Thomas Bernhard und Peter Turrini übersetzt). THEATER BISTRO Zählkarten, Eintritt frei Beginn: 15:00 Uhr Do., 17. Mai 2007 ======================================= ROUND-TABLE-GESPRÄCH >> Die slowakische Theaterszene Theaterschaffende und -theoretiker aus der Slowakei: Jan Šimko, Roman Olekšák, u.a. Wie sind die Arbeitsbedingungen für slowakische Theatermacher, in welchem Kontext findet diese Arbeit statt und was hat sich in den letzten 20 Jahren verändert. Dieses Gespräch erlaubt einen ersten Über- bzw. Einblick in die Theaterszene unseres Nachbarn. In deutscher Sprache. THEATER BISTRO Zählkarten, Eintritt frei Beginn: 17:00 Uhr Do., 17. Mai 2007 ======================================= REČIČKY >> Leeres Geschwätz von Zuza Ferenczová und Anton Medowits Regie: Viera Dubačová Dramaturgie: Katarína Mrázková Ausstattung: LukᚠWurfl Musik: Žltý Produktion: Daria Franková, Katarína Kurillová Licht: Július Santoris Bea: Tatiana Poláková Miloš: Ľubomír Bukový Livemusik: Žltý Ein Stück für und über zwei Menschen, die sich durch Zufall in einem Club kennen lernen, durch Zufall miteinander schlafen und es irgendwie beibehalten, sich zu treffen und miteinander Sex zu haben. Jede Situation, in der wir sie erleben, ist ein kurzer wesentlicher Augenblick im Sinne des lateinischen Sprichwortes omne animal post koitum triste. Sie treffen einander weiterhin, ohne zu wissen warum, sie trennen sich wieder, ohne zu wissen warum, und kommen wieder zusammen. Ihre Sprache ist einerseits angestrengt glatt, weil sie fürchten, sonst etwas von ihrem Inneren preiszugeben. Andererseits sprudeln sie Wörter aus sich heraus, die verhängnisvoll werden könnten und voll beiläufiger Traurigkeit sind. Das Stück wurde den zwei jungen Schauspielern auf den Leib geschrieben, die gerade an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Bratislava studierten. Die Produktion war Teil der Abschlussarbeit der Regisseurin Viera Dubačová und der Dramaturgin Katarína Mrázková. Ľubomír Bukový/Miloš erhielt 2006 den Preis als bester männlicher Schauspieler beim Theaterfestival Zlomvaz in Prag (ein bekanntes Festival der tschechischen und slowakischen Kunst- und Theaterhochschulen, organisiert von der tschechischen Akademie der Darstellenden Künste in Prag). Zuza Ferenczová (*1977) Schloss die Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Bratislava im Fach Theaterdramaturgie ab. Für ein Jahr war sie Dramaturgin beim bekannten Theater Passage (Divadlo z Pasáže) in Banská Bystrica, das mit geistig behinderten Schauspielern arbeitet. Zur Zeit arbeitet sie als Dramaturgin und PR-Managerin einer Literatur- und Kulturagentur in Bratislava. Anton Medowits (*1974) Der Autor schreibt unter diesem Pseudonym Kurzgeschichten, Kurzgedichte, Kurzstücke und Hörspiele, Kurzrezensionen und eine Menge Texte anderer verschiedener literarischer Kurzformen. Zweimal war er Finalist beim slowakischen Kurzgeschichten-Wettbewerb "Poviedka" (1997, 2000). Er arbeitet als Dramaturg mit dem Theater Disk in Trnava zusammen. Er ist kurzsichtig. Aufführung in slowakischer Sprache mit deutschen Übertiteln Dauer: ca. 1 Stunde, keine Pause Kartenpreis: € 16,50 (€ 13,00) Beginn: 20:00 Uhr Do. ,17. Mai 2007 ======================================= „EIN HAUS WO MAN ES GUT MACHT“ & „BAHNSTEIG“ >> Stücke von Martin Čičvák und Miloš Karásek Szenische Lesung in deutscher Sprache Mit Rainer Stelzig, Bruno Reichert, u.a. Martin Čičvák EIN HAUS, WO MAN ES GUT MACHT Frankie und Edd sind Drogendealer. Sie machen das sehr gut. Sie sind aufrecht und sagen, was sie sich denken. Gemeinsam bewohnen sie ein Haus mit Peggy und ihren Mädchen, die alle „freiberuflich arbeiten“. Peggy arbeitet nicht mehr selbst, sondern weist die Mädchen in den Umgang mit Freiern an. Sie macht das sehr gut. Auch hat sie Geschmack, deshalb wird ihr die Ausstattung des Salons überlassen, wo Gäste gut empfangen werden sollen. Black und Write sind solche Gäste: Freier und Drogenabnehmer. Sie machen das gut, sie sind harte Burschen, die alles mit Kopf lösen, meint Frankie. Sie debattieren gerne, nehmen alles wörtlich, so wie eine Filmszene, die eines der Mädchen probt. Manchmal erschießen sie jemanden. So wie Peggy - unabsichtlich. Damit beginnt es im Haus nicht mehr so gut zu laufen. Martin Čičvák (*1975) Schon in der Schule war seine erste Inszenierung („Hamlet“, er selber spielte auch die Titelrolle) ein Erfolg. Er graduierte an der Janaček-Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Brünn im Fach Theaterregie. Er trat als Dramatiker wie auch als Regisseur in Erscheinung, sein Stück „Ein Haus, wo man es gut macht“ wurde in der Slowakei, in Tschechien, Jugoslawien und Großbritannien aufgeführt. Er selbst inszeniert in der Slowakei und in Tschechien klassische wie moderne Stücke. Miloš Karásek BAHNSTEIG (Eine Identitätssuche in 18 Fragmenten) Kornel, für den alle Züge abgefahren sind, bewohnt eine Bank auf einem heruntergekommenen Bahnsteig. Ein Mann in Anzug, Krawatte und schwarzem Mantel kommt dazu: Vincent. Er sieht aus wie Kornels Zwillingsbruder. Gemeinsam halten sie einen Selbstmörder ab auf die Gleise zu springen, da dies zu unangenehmen Komplikationen führen könnte, die ihnen ein paar Stunden vermiesen. Ein Schuhputzer überzeugt Vincent davon, dass der Lauf der Geschichte von Menschen in geputzten Schuhen bestimmt wurde. Vincent sieht sich daraufhin als Held, der eine Bombe von den Gleisen holt – leider kommen ihm dabei seine Beine und Schuhe abhanden. Ein Engel führt ihnen schließlich vor, dass auch sie Engel waren. Ein Reigen um Sein und Schein, Geschichten werden erfunden, noch mehr Figuren tauchen auf und werden – inklusive Engel – brutal geschlagen oder vertrieben. Kornels Traum? Miloš Karásek (*1960) Er absolvierte das Institut für Architektur in Moskau mit dem Projekt des experimentellen Theaterraums. Von 1985 bis 1990 war er als Bühnen- und Kostümbildner am Ukrainischen Nationaltheater in Prešov (dem heutigen D.A.D.) engagiert. 1991 gründete er mit dem Regisseur Blaho Uhlár das Theater Stoka in Bratislava. 2000 gründete er mit Nora Nosterská die Association Corpus, eine Gesellschaft für alternative künstlerische Projekte. Er widmet sich der Architektur, der Bildhauerkunst, multimedialen Projekten, dem Theater und der Literatur. Miloš Karásek ist Autor und Mitautor von mehreren Theaterstücken – bei einigen hat er selbst Regie geführt. THEATER BISTRO Zählkarten, Eintritt frei Beginn: 17:00 Uhr Fr., 18. Mai 2007 ======================================= „LAMPIONUMZUG“ & „AUF SEE“ >> Stücke von Jana Bodnárová und Laco Kerata Szenische Lesung in deutscher Sprache Mit Daniela Kong, Petra Jeup, Klaus Haberl, Rainer Stelzig, u.a. Jana Bodnárová: DER LAMPIONUMZUG Das Theaterstück ist als doppeltes Monodrama für zwei Schauspielerinnen geschrieben. Es stellt zwei parallel voneinander unabhängige Welten zweier Frauen unterschiedlicher Zeiten und Länder dar. Die eine ist Europäerin, ehemalige Textilarbeiterin aus dem 20. Jahrhundert, die den Großteil ihres stürmischen Lebens nach dem Tod ihrer Mutter und ihres Vaters in einem Kinderheim verbracht hat. Die andere ist Chinesin, aus der Qing-Dynastie des 17. Jahrhunderts. Sie wurde in eine wohlhabende Familie geboren, aber ein Kinderdieb entführte sie. Sie wurde als Prostituierte verkauft, sie konnte sich befreien und wurde später Schauspielerin in einem Frauentheater. Beide Frauen rekapitulieren ihre eigene Vergangenheit, die bisweilen identische Momente hat. Das Stück kreist um Themen von Frauen und ihrer Psyche, die unabhängig von Ort und Zeit konstant bleiben. Ein Stück über Obsessionen und deren Traumata, aber auch die Stärke der Kindheit und der Erinnerungen, die in komplizierten Situationen helfen, Gedanken und Gefühle zusammenzuhalten. Jana Bodnárová (*1950) Nach dem Studium der Kunstwissenschaften an der Philosophischen Fakultät der Komenius-Universität in Bratislava arbeitete sie als Denkmalpflegerin. Sie hat mehrere Prosawerke für Erwachsene und Kinder geschrieben und Gedichtsammlungen herausgegeben und ist Autorin von Hörspielen und Drehbüchern. Jana Bodnárová widmet sich sporadisch der visuellen Poesie in Form von Videoperformance. Zurzeit lebt sie in Prešov und arbeitet als freie Schriftstellerin, Herausgeberin und Kunsthistorikerin. In ihren Theaterstücken fühlt man die Inspiration aus der Bildenden Kunst, der Theorie des radikalen Subjektivismus und der neuen Sensibilität, als auch Einflüsse aus dem absurden Drama. Ihre Stücke werden durch starke Lyrik und Phantasie gekennzeichnet, die Realität wechselt in das Imaginäre. In ihren Dramen hat die Frauenwelt eine dominante Stelle – sie lenkt die Aufmerksamkeit auf die Unzufriedenheit, Einsamkeit und Verständnislosigkeit in der heutigen Gesellschaft. Laco Kerata: AUF SEE Auf einem Kreuzfahrtschiff treffen im Speisesaal unterschiedliche Gäste zusammen, die miteinander nichts gemeinsam haben und einander in vielerlei Hinsicht belästigen. Besonders der ältere Gast Mančuška fällt seinen Tischgenossen sehr bald mit seinen Erzählungen auf die Nerven. Sie werden jedoch vom ersten Offizier abgelenkt, als er den Passagieren befiehlt, die Rettungswesten anzulegen: Nichts geschieht, ja nicht einmal der Kapitän weiß von diesem Befehl. Ob er das Schiff, auf dem nicht nur die Gäste sonderbar zu sein scheinen, überhaupt im Griff hat? Als dann noch der ehemalige Stummfilmstar, die Diva Koloskowa, unvermittelt auf dem Schiff erscheint, gerät die Ordnung vollends aus den Fugen, und Mančuška verliert aus lauter Verehrung seine Fassung. Die skurrile Meeresfahrt provoziert Hochzeiten und Partnerwechsel, Kabinen- und Rollentausch, und der Ausgang ist ungewiss. Laco Kerata (*1961) Er graduierte 1989 an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Bratislava im Fach Theaterregie. Er war Mitbegründer des Theater Stoka und war von 1991 bis 2000 an den meisten Projekten von Stoka als Co-Autor beteiligt. Er nahm an Workshops und Projekten im Ausland, vor allem in Großbritannien, Israel und in den USA teil. 2003 gründete er die Gemeinschaft MED als unabhängige Theatervereinigung für junge Schauspieler. Seit 2004 organisiert er im Theater a.ha. literarische und musikalische Abende. Er schreibt neben Theaterstücken Hörspiele und Lyrik. THEATER BISTRO Zählkarten, Eintritt frei Beginn: 20:00 Uhr Fr., 18. Mai 2007 ======================================= "SCHAULUST" & "PARTYBREAKERS" >> Stücke von Anna Grusková und Peter Pavlac Szenische Lesung in deutscher Sprache mit Rainer Stelzig, Bruno Reichert, Petra Jeup, u.a. Anna Grusková: SCHAULUST Das Stück spielt auf dem Abschlussfest eines Theaterfestivals und spiegelt die hermetische, verführerische und auch erbarmungslose Welt von Theatermenschen wider. Die Figuren schwimmen wie Fische in einem Aquarium von einer zu einer anderen Person, um vor sich selbst (und teilweise auch vor dem Publikum) sich und ihre unerfüllten Wünsche, verpasste Chancen, Begehren und persönlichen Kränkungen aus ihrem privaten und beruflichen Leben vorzuführen. Der Rhythmus des Stückes wirkt wie eine Folge von Felgeaufschwüngen am Reck des Schaffens und der Liebe. Das komplexe Beziehungsgeflecht zwischen den Figuren entfaltet sich vorwiegend in den monologischen Dialogen und zerfällt im Laufe des Abends. Am Ende bleibt Zuschauer Alfréd alleine als eigentlicher Schöpfer der künstlichen Theaterwelt zurück. Der Text hat den Charakter eines Librettos, er folgt eher musikalischen Gesetzen als der klassischen Dramaturgie eines Konversationsstücks. Das Stück könnte durchaus auch als Tanztheater oder Oper umgesetzt werden. Anna Grusková (*1962) Sie hat das Studium der Theater- und Filmwissenschaft an der philosophischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag abgeschlossen und hat ihre Dissertation über Arthur Schnitzler geschrieben. Sie hielt Vorlesungen an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Bratislava, arbeitete im Theaterinstitut in Bratislava und war auch Chefredakteurin der Theaterzeitschrift Medzičasopis. In der letzten Zeit zielen ihre Aktivitäten auf das praktische Theater ab – sie arbeitet mit geistig behinderten Schauspielern, mit Obdachlosen und Sozialarbeitern, aber auch mit professionellen Bühnen. Sie ist Autorin des Buches Milý pornograf (Lieber Pornograph) (1999), in dem sie Wien um 1900 sowie das Leben und Werk von Arthur Schnitzler beschreibt. Im Auftrag des Slowakischen Rundfunks hat sie ein Hörspiel über Gustav Klimt, eine Märchenreisebeschreibung und eine Adaption des indischen Epos Mahábhárata (2004) geschrieben. Anna Grusková ist eine Dramatikerin, die sowohl slowakisch als auch tschechisch schreibt, Theater und Fernseh-Dramaturgin und Übersetzerin für deutsche Sprache, gelegentliche Schauspielerin und Regisseurin. Peter Pavlac: PARTYBREAKERS In einem postkommunistischen, d.h. postapokalyptischen Land lädt der Künstler Victor drei Freundinnen zu einer tollen Party ein. Schrittweise erfahren wir jedoch, dass er in ein schmutziges Spiel der Vergangenheit verwickelt ist. Die Freundinnen sollen ihm helfen seine Schwester Judit aus einer Amnesie, die ihr nicht erlaubt, neue Erinnerungen zu speichern, zu holen, da sie eine Information „gespeichert“ hat, die sein Leben retten könnte. Geheimnisse werden allmählich aufgedeckt: jede der drei Freundinnen versucht auf ihre Weise Judits Gedächtnis wiederzubeleben. Vergebens. Dann erinnern sie sich an ein Ereignis, ein gemeinsames Ritual und versuchen es vor Judits Augen abzuspielen. Peter Pavlac (*1976) Er graduierte 1999 an der Hochschule für Musik und Darstellende Künste in Bratislava im Fach Regie. Er ist Direktor am Schauspiel des Slowakischen Nationaltheaters in Bratislava. Zahlreiche Theaterstücke und Kurzgeschichten. THEATER BISTRO Zählkarten, Eintritt frei Beginn: 15:00 Uhr Sa., 19. Mai 2007 ======================================= ABSCHLUSSDISKUSSION >> Eindrücke vom Festival Theaterkritiker, Dramaturgen aus Österreich und Deutschland Wie wirken die Stücke und Aufführungen auf das Publikum, was verbindet, was trennt uns von dem Nachbarn? Eindrücke, Erfahrungen und Fragen werden mit österreichischen und deutschen Kritikern, Theaterschaffenden und dem Publikum diskutiert. THEATER BISTRO Zählkarten, Eintritt frei Beginn: 17:00 Uhr Sa., 19. Mai 2007 TICHY DOM >> Stilles Haus Eine schwarze Tragikomödie von Silvester Lavrík Mit Zita Furková, Zuzana Kronerová und Miroslav Marcelli Dramaturgie: Andrea Dömeová Kostüme: Barbora Cigánová Musik: Marián Varga, W. A. Mozart Musikalische Mitarbeit: Miloš Brunclík Bühne und Regie: Silvester Lavrík Filip Mamatej war ein bedeutender Komponist. Vor einem Jahr ist er unvermutet verstorben. Am ersten Jahrestag seines Todes treffen sich in der Wohnung, in der Filip sein Leben verbracht hat, die zwei Frauen, die ihn vertrauensselig geliebt haben: Seine Schwester Marta und die Mutter seiner zweier Kinder Biborka. Beide erheben ausschließlichen Anspruch auf sein Andenken... Außerdem ist da noch ein Mann im Spiel, Andrej. Das stille Haus steht in Bratislavas Viertel namens Palisády unter der Burg mit Aussicht auf die Donau. Es ist voll mit Unausgesprochenem und Unerklärlichem, das sich während eines halben Jahrhunderts hinreichend angesammelt hat. Außer der Liebesbeziehung zwischen Filip und Biborka und der geschwisterlichen Beziehung kommen auch fremdenfeindliche Vorurteile, bigotte Religiosität, gesellschaftliche Konventionen und aktuelle Entwicklungen des 20. Jahrhunderts zur Sprache.„Stilles Haus“ ist eine schwarze Tragikomödie, aufgebaut auf deftigen Dialogen zweier Frauen, die sich beide nach über fünfzig Jahren Verzicht darauf vorbereiten, ein neues Leben zu beginnen. Silvester Lavrík (*1964) 1987 absolvierte er auf der Pädagogischen Fakultät der Pavol-Jozef-Šafárik-Universität in Prešov den Studiengang Slowakische Sprache und Literatur und 2000 beendete er das Studium der Theaterregie an der Theaterfakultät der Akademie der Musischen Künste (VŠMU) in Bratislava. Als Regisseur gastierte er an den Schauspielhäusern in der Slowakei und in Tschechien. Er ist Autor von Hörspielen, Fernsehtexten, Erzählungen und Theaterstücken. Seit 2005 arbeitet er als Chefredakteur des Kultursenders Radio Devín des Slowakischen Rundfunks in Bratislava. In slowakischer Sprache mit deutschen Übertiteln Dauer: ca. 75 Minuten, keine Pause Kartenpreis: € 16,50 (€ 13,00) Beginn: 20:00 Uhr Sa. ,19. Mai 2007 Information und Karten: ======================= Ehrenbrunngasse 24 2320 Schwechat Tel.: 01/707 82 72 E-Mail: [email protected] www.forumschwechat.com Karten (außer Zählkarten) sind auch in allen Verkaufsstellen von ÖsterreichTicket sowie unter der Tickethotline 01/96 0 96 (täglich von 9 bis 21 Uhr) oder unter www.oeticket.com erhältlich.

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen, Ihre Theaterblick Redaktion. --- http://www.theaterblick.com - Die ganze Welt ist Bühne


Moderiert von: Georg Franz

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