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Improvisation

Hallo, ich bin daran interessiert, hier ein Gesprächsforum zu etablieren vor allem zum Thema Improvisation. Gibt es da Interesse, Gesprächsbereite? Würde mich freuen.

TK


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Antworten

Improvisation

Da ich im Moment gerade intensivst mit diesem Thema beschäftigt bin- ich schreibe eine Fachbereichsarbeit über Improvisationstheater- bin ich immer offen für Beiträge dieser Art. Kann mir jemand noch zusätzliche Buchtips geben? Ich kenne 2x Keith Johnstone, Viola Spolin, Anderson und Randy Dixon!

Zum Thema an sich (und eine kleine Denkaufgabe für meine Arbeit!):
Improvisation hat mit Comedia dell'arte und dem Volksstück eine lange Geschichte im Theater. Auch in der Musik (zb. Bach hat wahnsinnig viel improvisiert, und natürlich auch im Jazz) hat sie einen wichtigen Platz. Heute erlebt Improvisationstheater einen neuen Trend. Nach dem Vorbild von Papa Keith hat mittlerweile schon jedes Kuhdorf eine Theatersportgruppe. Ich frage mich ob das eine Modeerscheinung ist, oder vielleicht ein weitere Welle in der Geschichte der Improvisation. Aber was muss I. bieten, oder wohin muss es gehen/sich weiter entwickeln um nicht übersättigt zu werden? Wie große Zukunftchancen hat diese Theaterform in ihrer heutigen Art und Weise?


Impro in Österreich

Nochmal die mit der Arbeit... happy

Ich bin mir nicht sicher, vielleicht kann mir ja jemand helfen...
Seit wann oder wie lange gibt es Improvisationstheater (in der heutigen Form!) in Österreich? Geht das wirklich Hand in Hand mit der Gründung des Theater im Bahnhofs?


Impro

Freut mich, dass gleich jemand das Thema aufgegriffen hat. Aktuellere, bessere Literatur zum Thema Improvisation habe ich leider auch nicht parat. Ich denke, Keith Johnstone hat so ziemlich alles. Es gibt allerdings meines Wissens im Bereich des Businesstheaters eine ganze Reihe Literatur auch zu dem Thema. Vielleicht lohn es sich, dort mal zu schauen.
Auf die Frage nach der Improvisations-Welle: Ich glaube, das Interesse am Improtheater ist so groß, weil diese Theaterabende in der Regel ein direktes Erleben ermöglichen. Der Zuschauer ist Teil des Geschehens, er - rsp. sie - erlebt unmittelbar, wie Geschichten, Handlungen, Erfolge und Straucheleien, entstehen.
Auf die Frage: Wie geht es weiter. Nun, für mich selbst habe ich dazu eine Antwort gefunden. Ich 'komme' sozusagen vom Interaktions- und Improvisationstheater und habe für mich jetzt daraus eine Form entwickelt, die ich Steh-Greif-Kabarett nenne. Der theatrale Raum wird zur Interaktionszone. Das theatralische entsteht direkt aus der Interaktion. Unterschied zum Improtheater: Ich 'benutze' nicht Stichworte von Zuschauern, um dann eigenes daraus zu produzieren, sondern bleibe unentwegt in der Interaktion. Letzlich verführe ich so die Zuschauer dazu, zu 'Akteuren' zu werden. Wenn Sie mögen, schaun Sie doch mal rein: www.Kabarett-der-rote-Stuhl.de
Grüße, TK

TK


Zukunft

Danke für die Ratschläge im theoretischen Bereich - können Sie mir aus dem Bereich Businesstheaters konkret etwas empfehlen?

Ihr Projekt klingt sehr interessant! Ich persönlich bin auch weniger an traditionellem Theatersport interessiert, da dieser sich meiner Meinung nach ab einem gewissen Grad des Trainings erschöpft und sich Muster und ein Stil, den man nicht so leicht ablegen kann, einschleichen. Drastisch formuliert, sieht man nach einer gewissen Zeit immer das gleiche, es sei denn man mixt Besetzungen immer wieder durch. Neue Kontakte bringen Adrenalin! Dennoch halte ich Theatersport für eine eher oberflächliche Theaterform, die durchaus komisch und unterhaltsam sein kann, dabei leider aber oft bleibt. Was ich meine ist, dass Theatersport oftmals zu einem Feuerwerk von (seichten) Gags verkommt. Nichtsdestotrotz spiele ich manchmal gerne die typischen Theatersportspiele, und solange diese lustvoll gespielt werden, können sie auch lustig sein! Trotzdem wäre es mir auf Dauer zu wenig, und da aber diese Form von Improtheater momentan modern ist, frage ich mich wie lange dieser Trend Überlebenschancen hat!
Mich interessiert freie Improvisation und das Eins-Werden mit dem herkömmlichen Theater. Es wäre schön, wenn man nicht mehr zwischen Impro oder "normalem" Theater unterscheidet, sondern wirklich Theater macht und die beiden Komponenten nach Belieben oder besser nach Zufall gewichtet!
LG


Lustiges und Langweiliges

Hallo, ich teile Ihre Einschätzung da unumwunden. Tut übrigens Keith Johnstone persönlich auch. Ich habe mal bei ihm hier in Berlin einen Workshop gemacht und zu der Zeit mit dem Harlekin Theater im Chamäleon hier in Berlin gespielt, was er dann auch anschauen kam. Seine Kritik ging in die gleiche Richtung wie Ihre Worte. Das zotige ist uninteressant. Die Kunst besteht eben gerade darin, immer wieder das Unvorhersehbare zu ermöglichen und sich ohne Sicherheitszone darauf einzulassen. Ständig gemischte Teams und/oder neue SpielerInnen können da sehr hilfreich sein.
Ich habe unlängst mal eine Führung durch das Globe Theater in London gemacht. Da wurde über das klassische Shakespear'sche Theater berichtet, dass dei Zuschauer sich in der Regel in die Aufführungen mit eingemischt haben, Kommentare abgegeben haben und quasi die Akteure persönlich in die Pflicht genommen haben, wenn das Stück eine ihnen nicht genehme Wendung nahm. Entsprechend war es für die Schauspieler zu der Zeit offenbar selbstverständlich, sich auf diese Zwischenrufe und Einwende auch zu beziehen, sie mit in ihr Spiel zu integrieren. (Zum Thema Business Theater und Impro später mal, bin heute etwas in Eile). LG

TK


Unternehmenstheater interaktiv

Hier noch zum letzten Beitrag ein Nachtrag: Zum Thema themenorientierte Improvisation in der Personal- und Organisationsentwicklung ist 2002 im Betz Verlag erschienen: Unternehmenstheater interaktiv. Dort finden Sie auch ein paar ganz interessante Literaturhinweise. Allerdings auch eine ganze Reihe Publikationen aus dem Bereich der Psychologie, dem Psychodrame, der systemischen Intervention, etc., die vielleicht weniger interessant sind. Aber, schaun Sie mal. LG

TK


Buchempfehlung Impro

Es gibt noch ein Buch welches ich empfehlen möchte.
Autor: Radim Vleck.
Workshop IMprovisationstheater
Auer Verlag.
Ist eigentlich mein Lieblingsbuch

Gruß
FB

Und wenn du den Eindruck hast, das dieses Leben ein Theater ist, dann suche dir die Rolle aus, die wirklich Spaß macht.

www.theater-mitallensinnen.de


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