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Ernst und Falk

Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer- von Gotthold Ephraim Lessing im Hamburger Sprechwerk.
Mit: Jan Reimitz und Ludwig Richter. Regie: Hans-Peter Kurr.

Lessings Weg als Freimaurer ist bestimmt durch den Kontakt zu seinen freimaurerischen Weggefährten wie Ewald Christian von Kleist, Voltaire, Friedrich Nicolai, Konrad Ekhof, Matthias Claudius, Johann Heinrich Voß, Abel Seyler, Friedrich Ludwig Schröder, Johann Joachim Bode, Kloppstock, Johann Gottfried Herder, Ignatz von Born, Johann Heinrich Campe. Am 14. Oktober 1771 wird Lessing in die Loge "Zu den drei Rosen" i. Or. Hamburg unter der Hammerführung von Baron von Rosenberg auf- und angenommen, zum Gesellen befördert und zum Meister erhoben. Er wird unter der Logenmatrikel Nr. 56 geführt, 1775 unter der Nummer 23, 1776 unter der Nr. 20, 1777 als auswärtiger Bruder unter der Nummer 59 und zuletzt 1778 unter der Nummer 48. 1780 wird er in der Matrikelliste nicht mehr erwähnt. Die Gründung einer eigenen Loge in Wolfenbüttel wird ihm verwehrt. Seine Erlebnisse und Erfahrung aus freimaurerischer Sicht hat der Freimaurer Lessing in drei Werken verarbeitet: "Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer", "Nathan der Weise" und "Die Erziehung des Menschengeschlechts".

Im Alter von 47 Jahren schrieb Lessing die ersten drei Gespräche von "Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer", die 1778 anonym erschienen. Seinen Freunden Herder, Bode, Jacobi, Claudius, Campe, Lichtenberg, Hamann, Jacobi und Goethe ließ er Abschriften zukommen. Herder und Schlegel waren so begeistert von diesen Gesprächen, daß sie ergänzend weitere Gespräche verfassten. Die Uraufführung dieser Gespräche fand unter der Regie von Hans-Peter Kurr erst am 15.2.1998 im Mozart-Saal des Logenhauses Moorweidenstr. in Hamburg statt. Das "Hamburger Abendblatt" vom 17.2.1998 lobte diese Aufführung als "ganz dem Aufklärer Lessing und der Klarheit seiner Gedanken und Sprache verpflichtet" und arbeitete heraus: "Es hat etwas beruhigendes, inmitten der Inflation verschwommener Begriffe, gescheiterter Utopien, erneuter nationalistischer Verstocktheit und nebulöser Heilserwartungen Lessings Sprache der Vernunft zuzuhören. ... Lessing fasst den Begriff der Freimaurerei weit. Für ihn ist sie nichts Willkürliches, sondern im Wesen des Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet. So wird auch der Dialog zwischen Ernst und Falk zum Plädoyer für den aufrechten Bürgergang wider Standesdünkel, nationale und religiöse Vorurteile." Mit der Aussage "Freimaurerei war immer" meint Lessing nicht die Einrichtung der Logen sondern den geistigen Gehalt der Freimaurerei.

Dazu Regisseur H.-P. Kurr:
„Die Ideen, die Gotthold Ephraim Lessing seit dem Jahr 1776 für seinen Dialog "Ernst und Falk - Gespräche für Freymäurer" konzipierte, lassen sich folgendermaßen subsumieren:
1.) Die Menschheit steht über den Staaten.
2.) Die Freimaurerei ist eine Gemeinschaft, die bereit ist, jeden Mann von gehöriger Anlage, ohne Unterschied des Vaterlandes, der Religion und des bürgerlichen Standes aufzunehmen, um ihn zu edler Menschlichkeit zu führen.“

Diese Aufführungen stellen insbesondere deshalb eine Seltenheit dar, weil der Dialog in der Regel als Lesung präsentiert wird, zur Gründung der Lessing-Gesellschaft in Hamburg vor 12 Jahren aber zum ersten Mal auf der Bühne erschien.

Ab:
07.03.2010 um 20:00

Aufführungsort:
Hamburger Sprechwerk, Klaus-Groth-Str. 23/Bürgerweide 12f, 20535 Hamburg, Deutschland

Veranstaltungsart:
Theater

Weitere Termine:

Mo 08.03. und Di 09.03.2010 jeweils um 20 Uhr



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