Wiener Kammeroper
eingetragen von
Theaterblick Redaktion
am 04.11.2005
Die Wiener Kammeroper ist seit nunmehr mehr als fünfzig Jahren fester Bestandteil des Wiener Kulturlebens. 1953 von Prof. Hans Gabor (1924-1994) ins Leben gerufen, ist sie ein gutes Stück dessen, was Wiens Ruf als Musikstadt ausmacht. Seit ihrer Gründung widmet sie sich mit großem Erfolg der Pflege und Förderung des Sängernachwuchses. Unzählige junge Künstler haben auf der Bühne der Kammeroper ihre erste Bühnenerfahrung gesammelt, viele von hier ihre Weltkarriere gestartet. Jenseits der Süßlichkeit einer konventionellen Mozart-Betrachtung zum 250. Geburtstag des Meisters aller Klassen bleibt die Wiener Kammeroper wie in den vergangenen Jahren auch im Mozart-Jahr 2006 ihrem Grundsatz treu, Raritäten aus Barockoper und Kammer-Musical, Opera buffa und zeitgenössischem Musiktheater zu präsentieren. Die Pflege der Barockoper fand in der Jubiläumsspielzeit 2003/2004 mit einem Barockfestival ihren vorläufigen Höhepunkt und wird in dieser Spielzeit mit der Beggars Opera von John Gay und Christoph Pepusch fortgesetzt. Das Internationale Medienecho auf unsere Kammer-Musical-Produktionen, die wir 2002 mit der Cole Porter Story so überaus erfolgreich gestartet haben, wird von Produktion zu Produktion größer. Der europäischen Erstaufführung des A Cappella Musical Avenue X mit euphorischen Kritiken bedacht folgt 2006 Aint misbehavin, eine Musical Revue über die Jazzlegende Thomas Fats Waller. Dem Jahresregenten 2006 erweisen wir mit zwei Produktionen unsere Reverenz. Gabriel Barylli will das Wesen der Zauberflöte aus einer ungewöhnlichen Perspektive ergründen; in einer von Wolfgang Liebhart für Kammerorchester reduzierten Fassung erzählt er Sarastros Traum von der Zauberflöte neu. Renald Deppe (Musik) und Elfriede Gerstl (Libretto) möchten das Genre der opera buffa, das in der vergangenen Spielzeit mit Moskau, Moskau (Schostakowitsch) und Rita (Donizetti) mit zwei sehr gegensätzlichen Werken in unserem Spielplan vertreten war, in der Tradition W.A. Mozarts beleben und haben uns eine ungewöhnliche komische Oper für Menschen ab acht Jahren versprochen: Abgefahren! oder keine zeit für kids.
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