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Beim Theaterarzt

Für seine ständige Service Rubrik "Beim Theaterarzt" sprach Theaterblick mit Dr. Bert Nierenstein diesmal über eine weitverbreitete Bühnenerkrankung, nämlich den sogenannten "Hexenschuss".

Herr Dr. Nierenstein, was versteht man unter dem "Hexenschuss" und in welchen Bereichen des Theaters diagnostizieren Sie ihn besonders häufig?

Dr. Nierenstein: Beim sogenannten "Hexenschuss" oder lateinisch Lumbago (f.) handelt es sich um meist plötzlich auftretende intensive Schmerzen im Bereich der Lenden, eventuell nach thorakal ausstrahlend, die mit Schonhaltung und schmerzbedingter Bewegungseinschränkung einhergehen. Im Zusammenhang mit der Lumbago kommt es oft auch zu muskulärem Hartspann der Rückenmuskulatur und Druckschmerzhaftigkeit der Dornfortsätze.

Welche Ursachen sind es denn, auf die diese Erkrankung zurückzuführen ist?

Da kommen ein Bandscheibenschaden, Wirbelsäulenaffektionen, unter Umständen auch Rückenmarktumoren oder intraabdominelle Tumoren in Frage.

Und wo tritt dieses Krankheitsbild besonders häufig in Erscheinung?

Nun, ich denke da zum Beispiel an die drei Hexen in William Shakespeares „Macbeth“. Doch auch die Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck ist sozusagen ein Paradebeispiel für Lumbago. Nicht in das Krankheitsbild passen jedoch die Symptome der Skoliose, also der Buckelbildung, wie wir sie an Shakespeares „Richard III.“ oder am „Glöckner von Notre Dame“ sehen. Bei letzterem Beispiel begeben wir uns allerdings bereits auf das verwandte Gebiet des Films.

Und wie verhält es sich beim Ischiassyndrom?

Die Neuralgie oder Neuritis des Nervus ischiadicus wirkt sich durchaus ähnlich wie der sogenannte „Hexenschuss“ aus.

Welche Therapiemöglichkeiten sehen Sie, Herr Doktor?

Eine der wichtigsten Behandlungsmethoden ist der Einsatz von Wärme. Daher empfehlen viele Kollegen, und ich schließe mich dieser Lehrmeinung an, die Hexenverbrennung.



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