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ZUR SCHÖNEN AUSSICHT von Ödön von Horváth

Keiner ist, was er mal war, niemand hat, was er gern hätte im HOTEL ZUR SCHÖNEN AUSSICHT. Müller ist bankrott, weil Strasser bankrott ist, Strasser ist bankrott, weil ganz Europa bankrott ist. Nur Baronin Ada hat noch Geld und diktiert die Regeln in diesem gesellschaftlichen Biotop, das aus der Zeit gefallen scheint. Immer gleiche Rituale zwischen Rausch und Leere enden jäh, als unerwartet Aussicht auf Gewinn ins Spiel kommt...

Alle Märkte stehen still.
Im Hotel ZUR SCHÖNEN AUSSICHT fehlen Gäste, zumindest welche, die zahlen. Es gibt einen Kellner, aber keine Küche. Musik schürt Sehnsucht nach der Ferne. Der Schaumwein fließt in Strömen, die Rechnungen verfallen. Ein Vertreter macht schlechte Geschäfte. Ein derangierter Adeliger hat alles verspielt bis auf seine Pistole. Für Ödön von Horváth (1901–1938) ist dies der Ort für die Komödie des ökonomischen und gesellschaftlichen Stillstands. Rien ne va plus.
Nur Baronin Ada hat noch Geld und diktiert die Regeln in diesem Biotop, das aus der Zeit gefallen scheint. Immer gleiche Rituale zwischen Rausch und Leere enden jäh, als unerwartet Aussicht auf Gewinn ins Spiel kommt. Die Figuren tagträumender Langeweile mutieren auf einen Schlag zu einer Horde von brutalen Einzelkämpfern. Es wird gefährlich im Hotel ZUR SCHÖNEN AUSSICHT.

Horváth verfasste die Komödie 1926 in einer kurzen Phase gesellschaftlicher Stabilität. In der Hinterlassenschaft des Ersten Weltkriegs zeichnet sich schon die Mentalität von Tätern und Mitläufern der kommenden Katastrophe ab. Rückblickend erscheint dieser Text beängstigend prophetisch, eine Flaschenpost, die das Theater erst mit der Uraufführung 1969 wahrgenommen hat.
ZUR SCHÖNEN AUSSICHT ist bis heute Modell für Potentiale menschlicher Destruktivität, die von den Verwerfungen der Ökonomie erst hervorgerufen werden.

Die zweifache Nestroy-Preisträgerin Sabine Mitterecker ist mit dieser österreichisch-luxemburgischen Koproduktion und einem internationalen Ensemble im Schauspielhaus Wien zu Gast (Premiere am 2. September), im Dezember folgen weitere Vorstellungen in den Théâtres de la Ville in Luxemburg. Damit setzt die Regisseurin und Produzentin den Weg fort, den sie 2009 - 2012 mit FROST von Thomas Bernhard mit zwei Spielserien in Wien und Vorstellungen in Innsbruck, Hamburg und Krems begonnen hat – die Inszenierungen werden nach der Premiere in Wien einem überregionalen und internationalen Publikum zugänglich gemacht.

Mit HELMUT BERGER, HANNES GRANZER, SOPHIE HUTTER, JON KIRIAC, ELFRIEDE SCHÜSSELEDER, GERMAIN WAGNER, HEINZ WEIXELBRAUN

SABINE MITTERECKER Inszenierung
ANNE NEUSER Ausstattung
UWE MATTHEISS Dramaturgie

Karten: [email protected] / +43 (0)1 317 01 01 18
Informationen: www.theaterpunkt.com / www.theatres.lu
16. & 17. Dezember 2014 im Grand Théâtre in Luxemburg

Ab:
02.09.2014 um 20:00

Aufführungsort:
Schauspielhaus, Wien, A-1090, Porzellangasse 19, Österreich

Veranstaltungsart:
Theater

Weitere Termine:

04.09.2014 (20:00)
05.09.2014 (20.00)
06.09.2014 (20.00)
09.09.2014 (20.00)

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