Onkel Wanja kommt nach Klagenfurt
Von Theaterblick Redaktion am 16.01.2007
Wojnizkij, genannt "Onkel Wanja", verwaltet gemeinsam mit seiner Nichte Sonja das Gut seiner verstorbenen Schwester. Die Einnahmen schickt er regelmäßig seinem Schwager Serebrjakow, einem in der Stadt lebenden Literaturprofessor.
Mittlerweile hat sich der emeritierte Professor mit seiner zweiten Frau, der jungen Jelena, auf das Gut seiner Verwandten zurückgezogen. Wanja fängt an zu begreifen, dass er für einen gescheiterten Intellektuellen gearbeitet hat. Desillusioniert beginnt er zu trinken, auch weil er sich unglücklich in die junge Jelena verliebt hat. Seine Nichte Sonja liebt den Arzt Astrow, der im Laufe des Jahres immer wieder die Familie besucht. Neben seiner Tätigkeit als Arzt pflanzt er Wälder und kämpft gegen die sinnlose Ausbeutung der Natur. Er erwidert Sonjas Liebe nicht und verliebt sich ebenso in die junge Frau des Professors. Als der Professor das Landgut, das ihm gar nicht gehört, verkaufen will, kommt es zum Eklat. Tschechows Schauspiel lebt nicht vom Grellen und Auffälligen. Es entfaltet sich aus Nebensächlichkeiten, die wie zufällig an Bedeutung gewinnen. Die Menschen fallen wie immer bei Tschechow aus ihren Lebenslügen, in denen sie sich eingerichtet haben, und plötzlich ist nichts mehr so, wie es war. Jede Stimmung ist ein Konzentrat aus Wahrheit, das gespielt werden muss, neben den Worten, hinter den Worten und jenseits aller Worte. Tschechow-spielen stellt für jeden Schauspieler, jede Schauspielerin eine besondere Herausforderung dar. Sich mit Tschechow zu behaupten, gehört immer noch zu den wichtigsten Erfolgserlebnissen eines Schauspielerlebens.
Inszenierung: Dietmar Pflegerl
Bühne: Bernd-Dieter Müller
Kostüme: Annette Zepperitz Musik: Peter Kaizar Weitere Infos Theater-Fotos Ab:
19.01.2007 um
19:30
Aufführungsort:
Stadttheater Klagenfurt,
Klagenfurt,
Österreich
Veranstaltungsart:
Theater
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