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Il barbiere di Siviglia: Der Barbier von Sevilla

Gioacchino Rossini: Il barbiere di Siviglia
Komische Oper in zwei Aufzügen
Libretto von Cesare Sterbini nach der Komödie von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais
In Originalsprache. Mit deutschen Übertiteln

Hummel sucht Schmetterling
Claus Guths Insekten-„Barbier“ an der Oper Leipzig

„Ich gebe zu, dreimal in meinem Leben geweint zu haben: als meine erste Oper durchfiel, als ich Paganini die Violine spielen hörte und als bei einem Bootspicknick ein getrüffelter Truthahn über Bord fiel.“ Dieser Ausspruch stammt von keinem Geringeren als Gioacchino Rossini, einem Bonvivant, der allen Genüssen des Lebens äußerst zugetan war und vielleicht gerade deshalb das Genre der italienischen Opera buffa auf die Spitze getrieben hat. Mit seiner Oper „Il barbiere di Siviglia“ schuf er eine der populärsten und meist gespielten komischen Opern überhaupt. Legendäre Regiegrößen gingen mit ihren Inszenierungen des „Barbiers“ in die Geschichte ein. Allein die Produktion von Ruth Berghaus ist insgesamt über dreihundert Mal gespielt worden. Claus Guths Inszenierung, die bereits am Theater Basel und am Staatstheater am Gärtnerplatz in München das Publikum begeisterte, entpuppt sich als ähnlich rekordverdächtig. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Guth verlegt die Geschichte in das Reich der Insekten und findet das gar nicht so abwegig:
„Mit seiner Musik schafft es Rossini, seine Figuren auf Distanz zum Hörer zu bringen. Ihre Mechanik übersetzt die Triebhaftigkeit der Menschen und stellt sie damit bloß. Der Hörer wird sozusagen akustischer Zeuge innerer Notwendigkeiten bzw. zwanghafter Motorik. Deshalb lag mein Interesse von Anfang an nicht darin, die Figuren in einem Umfeld oder einer Form der Psychologie möglichst real mit einer mir bekannten oder verständlichen Lebenswelt zu zeigen, sondern im Gegenteil: Ich wollte die Distanz auf die Figuren so sehr vergrößern, dass ihr Handeln als Phänomen erlebbar und hörbar wird, gerade auch um das Absurde hervorzuheben. Ich verfolgte den Gedanken einer Art Versuchsanordnung und behaupte, es handle sich im ersten Akt zunächst einmal nicht um Menschen, sondern um Insekten, was die Musik mit ihrem Sirren, Flirren und Zischen fast schon illustriert. Das ist ein Kunstgriff, der mir einen spaßhaften, aber auch spannenden Blick darauf erlaubt, was ,Menschen‘ hier antreibt: die Prinzipien Vermehrung, Hunger bzw. Geld, was man eigentlich als Sammelaktion für den Nestbau oder für den Winterschlaf übersetzen kann – also die absolut minimalsten Triebe, auf deren Erfüllung man hinarbeitet.“ (Claus Guth)

Inszenierung / Besetzung

Musikalische Leitung Andreas Schüller
Inszenierung Claus Guth
Szenische Einstudierung Nina Kühner
Bühne, Kostüme Christian Schmidt
Choreinstudierung Sören Eckhoff

Graf Almaviva José Manuel Zapata (6.6., 12.6., 19.6.) / Timothy Fallon / Tiberius Simu Figaro Morgan Smith / Marian Pop (6.6., 19.6., 21.6., 27.6.)
Doktor Bartolo Donato di Stefano Rosina Kathrin Göring / Jean Broekhuizen (27.6.)
Don Basilio Roman Astakhov Fiorillo Andreas David / Wieland Lemke
Berta Jennifer Porto Offizier Andreas Reinboth

Chor der Oper Leipzig
Gewandhausorchester

Ab:
06.06.2009 um 19:00

Aufführungsort:
Oper Leipzig, Augustusplatz 12, 04109 Leipzig, Deutschland

Veranstaltungsart:
Oper

Weitere Termine:

12.06.09, 19:30 Uhr, Opernhaus
16.06.09, 19:30 Uhr, Opernhaus
19.06.09, 19:30 Uhr, Opernhaus
21.06.09, 18:00 Uhr, Opernhaus
27.06.09, 19:00 Uhr, Opernhaus

Fotograf: Andreas Birkigt

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